Numbers - Den Tod im Griff by Rachel Ward & Uwe-Michael Gutzschhahn

Numbers - Den Tod im Griff by Rachel Ward & Uwe-Michael Gutzschhahn

Autor:Rachel Ward & Uwe-Michael Gutzschhahn [Ward, Rachel & Gutzschhahn, Uwe-Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller, Retail, Jugend
ISBN: 9783646923001
Herausgeber: Carlsen Verlag GmbH
veröffentlicht: 2012-04-23T22:00:00+00:00


ADAM

Saul ist wieder da. Diesmal bringt er ein paar bewaffnete Schläger mit. Soll ich zusammengeschlagen werden? Will er mich jetzt umbringen? Sie legen meine Hände hinter dem Rücken in Handschellen und stoßen mich aus der Tür.

»Egal, ob richtig oder falsch, du wirst mir jetzt helfen. Du wirst gebraucht«, sagt Saul und er drängt sich vorbei und verschwindet im Laufschritt den Flur entlang. Meine Leibwächter rammen mir die Fäuste in den Rücken und stoßen und zerren mich vorwärts – ich bin am ganzen Körper voller Blutergüsse. Unmöglich, mich gegen die Kerle zu wehren.

»Lasst mich los«, sage ich. »Ich komm ja schon.«

Meine Worte ändern nichts. Sie genießen diese Scheiße. Wir verlieren Saul aus den Augen. Aber es dauert nicht lange, bis wir ihn wieder einholen. Wir biegen um eine Ecke und der Flur vor uns ist voller Menschen, die wie kopflose Hühner umherirren. Die meisten stapeln sich in einem Raum und auch wir sind dorthin unterwegs.

Am Anfang ist es schwierig zu erkennen, was los ist. Es scheint, als ob eine Traube von Menschen um ein Bett steht – so viele, dass ich nicht sehen kann, wer auf dem Bett liegt.

Saul schreit Newsome an. »Verdammte Scheiße, was hast du gemacht?«

»Ich habe meinen Job erledigt, Saul. Das Mädchen hat seine Zahl geändert – wir haben diese Bedingungen simuliert, um zu analysieren, was passiert.«

Das Mädchen. Mia.

Sie wissen, dass sie ihre Zahl verändert hat. Wie das? Wie können sie das wissen? Dann erinnere ich mich an den Soldaten mit der Nachricht, wie er seinen Finger an die Lippen gelegt hat. Sie könnten uns abhören. Sie haben uns abgehört – sie haben Sarah und mich abgehört. Das ist die einzige Möglichkeit, wie sie es erfahren haben können.

Was haben sie gemacht?

»Dazu habe ich keine Genehmigung gegeben«, faucht ihn Saul an.

»Ich brauche deine Genehmigung nicht, Saul. Ich bin der Forschungsleiter. Ich genehmige alle Forschungen selbst. Das hier ist mein Projekt. Du bist nur für die Sicherheit zuständig.«

Sie sehen sich an, stehen sich fast Brust an Brust gegenüber, wie zwei kämpfende Vögel.

»Ich bin für die Anlage verantwortlich«, schreit Saul in Newsomes Gesicht. »Ich bin für den ganzen Ort hier zuständig oder hast du das vergessen?«

»Was verstehst du denn von Wissenschaft?«, schnaubt Newsome. »Was weißt du schon über Zahlen? Was machst du überhaupt hier?« Sein Kinn zittert.

Saul wirft mir einen kurzen Blick zu. Ich schalte sofort.

Newsome weiß nichts von seinem Zahlen-Klau.

Ich öffne den Mund – ich werde es von den Dächern schreien, wenn es mir hilft, hier rauszukommen –, dann denke ich über Sauls Drohungen nach. Und ich erinnere mich. Er hat schon öfter gemordet.

Wenn nicht du, wer dann?

Ich schließe die Augen. Ich bin ratlos. Ich kann es keinem sagen. Außerdem würden sie es sowieso niemals glauben. Es stünde mein Wort gegen seines. Was soll ich nur tun?

»Was weißt du über dieses Mädchen, Newsome?«, fragt Saul. »Was haben deine Untersuchungen ergeben? Hat sich ihre Zahl verändert? Oder hat sie deine wissenschaftliche Simulation umgebracht?«

Umgebracht?

Ich versuche die Hände meiner Aufpasser abzuschütteln, um an das Bett zu kommen. Als ich mich schnell wieder umdrehe, sehe ich jemanden zusammengesackt am Boden hocken.



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