Not für die Welt. Ernährung im Zeitalter der Globalisierung by Brockhaus

Not für die Welt. Ernährung im Zeitalter der Globalisierung by Brockhaus

Autor:Brockhaus
Die sprache: deu
Format: mobi, azw3, epub
Herausgeber: wissenmedia in der inmediaONE] GmbH
veröffentlicht: 2014-05-19T22:00:00+00:00


Beginn der Fischerei

Dass man die Meere überfischen kann, hat lange niemand geglaubt. Die Fischerei ist wohl so alt wie die Menschheit: Muschelhaufen mit Steinwerkzeugen und 90 000 Jahre alte Harpunen aus dem ostafrikanischen Rift Valley gehören zu unseren ältesten Hinterlassenschaften. Niemand weiß genau, wann Menschen sich erstmals mit Booten aufs offene Meer hinaus getraut haben, aber auch dies dürfte früh in der Menschheitsgeschichte geschehen sein: Die ersten modernen Menschen, die Afrika verließen und vor 60 000 bis 50 000 Jahren Australien erreichten, sind wahrscheinlich Fischer gewesen. Wer sonst wäre im Umgang mit Booten – oder mit hochseetüchtigen Bambusflößen, wie sie heute noch an den Küsten Südchinas verwendet werden – geübt genug gewesen, um die 8000 Kilometer über den Indischen Ozean zurückzulegen, die zwischen Afrika und Australien liegen? Fischspeere, Harpunen und später auch Angelhaken zeugen vom Fischfang während der gesamten Steinzeit. Fischernetze sind aus 10 000 Jahre alten Felszeichnungen bekannt.

Um diese Zeit entstand im fruchtbaren Halbmond zwischen Mittelmeer und Persischem Golf die Landwirtschaft und es wurden die ersten Städte erbaut. Aber auch in fischreichen Regionen gaben die Menschen das Nomadendasein auf: An den lachsreichen Flüssen und an der Pazifikküste im amerikanischen Nordwesten etwa entstanden dauerhafte, ganzjährig besiedelte Dörfer. Die dort lebenden Haida verfügten über hochseetüchtige Kanus. Manche Wissenschaftler glauben sogar, dass die Besiedlung Amerikas mit Hilfe von Booten erfolgt ist und nicht erst, wie die meisten Forscher glauben, vor 13 500 Jahren auf dem Landweg über die Beringstraße. Schon zu vorrömischen Zeiten fischten die Briten Kabeljau vor Island.

Fisch war auch im mittelalterlichen Europa sehr beliebt, weil er an den kirchlichen Fastentagen gegessen werden durfte. Aufgrund seiner längeren Haltbarkeit und der leichteren Lagerung verdrängte im Lauf der Zeit der Kabeljau den Hering als begehrteste Handelsware. Insbesondere die reichen Bestände vor der Küste Nordamerikas führten dazu, dass der Kabeljau bereits Mitte des 16. Jahrhunderts mehr als die Hälfte des verzehrten Fischs in Europa ausmachte. Das sollte 200 Jahre lang so bleiben.



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