Netwars - Der Code 5: Thriller (German Edition) by M. Sean Coleman

Netwars - Der Code 5: Thriller (German Edition) by M. Sean Coleman

Autor:M. Sean Coleman [Coleman, M. Sean]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-06-22T04:00:00+00:00


Miguel setzte sich ruckartig auf, als er den ersten Schrei hörte. Er hatte noch nicht lange geschlafen, dennoch fiel es ihm schwer, einen klaren Kopf zu bekommen. Dieser Ort gefiel ihm nicht. Er war nicht daran gewöhnt und fühlte sich hier noch weitaus weniger wohl als im anderen Lagerhaus. Hier waren einfach zu viele andere Leute.

Das Geräusch war nicht aus dem Inneren des Gebäudes und somit von keinem der Kinder gekommen, aber es war ein Schrei, der andere aufmerksam machen sollte, tief und wütend. Irgendetwas ging nebenan vor sich.

Miguel stand auf, um der Sache auf den Grund zu gehen, und zog sich ein T-Shirt über den Kopf. Hier war es deutlich wärmer als im Lagerhaus. Wenigstens das war etwas Gutes. Miguel nahm seine Waffe, die auf dem Tisch neben dem Bett lag, und ging zur Tür, wo er stehen blieb und lauschte, bevor er sie vorsichtig öffnete und hinaus auf den Gang schlüpfte. Es hörte sich nicht so an, als würde sich in diesem Gebäude jemand aufhalten, der nicht hierhergehörte. Die Schreie kamen von nebenan.

Es war nicht genug Zeit, um die Kinder hinauszuschaffen. Miguel konnte nur noch dafür sorgen, dass die Türen verschlossen waren, und die Sache hier drin aussitzen. Er machte sich auf den Weg zum Haupteingang, erstarrte jedoch, als er den ersten Schuss hörte. Offenbar war er ganz in der Nähe abgefeuert worden. Instinktiv ging Miguel in die Hocke und drückte den Rücken an die Wand. Dummerweise wusste er nicht, wo sich hier die Lichtschalter befanden. Er erinnerte sich dunkel daran, sie irgendwo in der Nähe des Haupteingangs gesehen zu haben, aber das bedeutete, dass er den Korridor ganz entlanggehen musste, bevor er das Licht einschalten konnte.

Im Moment jedenfalls konnte er nichts sehen. Er hielt die Waffe dicht vors Gesicht und ging langsam und vorsichtig weiter. Er konnte hören, wie die Türen geöffnet wurden, aber er hatte keine Ahnung, wie nah er ihnen schon war. Hielt sich irgendjemand bei den Kindern auf?

Als er an einer der Türen vorbeikam, hörte Miguel eine leise Stimme sagen: »Ich bin hier drin!«

Halt die Klappe, dachte er wütend. Dich wird niemand retten.

Er schlug mit der Faust gegen die Tür, und das Kind – ein Mädchen - begann zu schreien: »Ich bin hier! Ich bin hier!« Aber die Schreie des Mädchens wurden von weiteren Schüssen übertönt. Jetzt war auch das dumpfe Dröhnen eines sich nähernden Hubschraubers zu hören.

Sie wurden angegriffen!

Miguel wusste, dass er schnellstens hier rausmusste. Er hatte nicht vor, zusammen mit diesen Typen unterzugehen, also zog er den Kopf ein und rannte auf den Notausgang zu. Aus dem Gebäude nebenan waren weitere Schüsse und Schreie zu vernehmen. Wenn er es bis zum Notausgang schaffte, konnte er in der Dunkelheit verschwinden und abwarten, bis alles vorbei war. Miguel war kein mutiger Mann, was angesichts seines Jobs nicht weiter verwunderlich war, und hatte nicht vor, sein Leben für die Organisation zu opfern.

Als er noch ungefähr zehn Meter vom Notausgang entfernt war, sprang die Tür auf, und eine Horde Männer rannte brüllend auf ihn zu.



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