Nachtherz: Black Dagger 23 - Roman (German Edition) by J. R. Ward

Nachtherz: Black Dagger 23 - Roman (German Edition) by J. R. Ward

Autor:J. R. Ward [Ward, J. R.]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-11-09T23:00:00+00:00


15

»Ich hätte nicht gedacht, dass ich Sie wiedersehe. Es hieß, Sie wären nicht mehr in der Stadt.«

Der Leiter der Neurologie im St. Francis beugte sich zum Bildschirm und schien Selbstgespräche zu führen. Offensichtlich kümmerte es ihn auch nicht, das Manny Manello keine Antwort gab.

Beth trat näher an ihn heran und blickte ihm über die Schulter – obwohl ihr die zahlreichen Ansichten vom Gehirn ihres Bruders auf diesem Monitor nichts sagten. Sie hoffte nur, dass es dem Typ im weißen Kittel mit den beeindruckenden Referenzen anders ging.

Das spärlich beleuchtete Vorzimmer, in dem sie sich alle drängten, sah aus wie die Kulisse einer Star-Trek-Episode: Überall summten und blinkten Hightech-Apparaturen, während man durch eine dicke Scheibe auf den wuchtigen Kernspintomographen im Raum dahinter blickte. Und tatsächlich erinnerte auch der Neurologe ein bisschen an Lieutenant Sulu, wie er da an seinem vollgepackten Arbeitsplatz mit Monitoren, Tastaturen, ein, zwei Telefonen und einem zusätzlichen Laptop saß.

»Wie lange hat der letzte Anfall gedauert?«, fragte der Neurologe geistesabwesend.

»Ungefähr fünfzehn Minuten«, antwortete Beth für John, als er sie von der Seite ansah.

»Fühlt sich irgendetwas taub an oder kitzelt?«

Als John den Kopf schüttelte, sagte Beth: »Nein. Nichts.«

John war vor zehn Minuten aus dem Monsterdonut gekommen und hatte den Patientenkittel wieder gegen seine relativ unauffällige Jeans und ein Giants-Shirt getauscht. Anstelle der Infusionsnadel, mit der man ihm Kontrastmittel in die Adern gepumpt hatte, klebte nun ein kleines Pflaster an seinem Arm, und die Stiefel hatte er auch wieder angezogen.

Seine Waffen hatte er zu Hause gelassen.

Dagegen war Xhex bis an die Zähne bewaffnet und hatte eine schwarze Nike-Kappe tief in die Stirn gezogen. Der zweite Begleitschutz war Payne. Auch sie trug Schwarz und einen ähnlich weiten Mantel wie Johns Frau.

Beth zupfte ihre Boston-Red-Sox-Kappe zurecht. Es war eine Weile her, dass sie sich in der Menschenwelt gezeigt hatte, und eigentlich kannte sie niemanden im Krankenhaus – aber sie wollte nichts riskieren.

Lieber Himmel, bitte kein Tumor, dachte sie, als der Neurologe noch einmal durch alle Ergebnisse scrollte.

Auch Doc Jane stand unbemerkt direkt hinter ihm und studierte die Schwarz-Weiß-Aufnahmen – als Geist.

Je mehr Augen, desto besser.

»Was sehen Sie?«, erkundigte Manny sich.

Man musste dem Neurologen zugutehalten, dass er sich nicht umdrehte, bevor er wirklich fertig war – und als er die Versammelten ansprach, wandte er sich an John.

»Ich kann keine Anomalität entdecken.«

Alle atmeten auf. John packte Xhex und drückte sie an sich, und einen Moment lang schienen sie die Welt um sich herum zu vergessen.

Beth beobachtete das Ganze. Eigentlich hätte sie sich über die gute Nachricht freuen sollen, stattdessen musste sie daran denken, dass sie hier alleine darauf wartete, zu erfahren, ob ihr Bruder eine Embolie oder einen Tumor oder Gott weiß was für eine Monstrosität in seinem Gehirn hatte – und dass es ein unaussprechliches Problem zwischen ihr und ihrem Mann gab, das sich nicht einfach in Luft auflösen würde.

»Die Hirnstruktur ist normal …«

Der Neurologe setzte zu einem Diskurs an, dem Manny glücklicherweise folgen konnte, seinem Nicken nach zu urteilen. Die Turteltauben hingegen ignorierten den Wortschwall, und ihre Weltvergessenheit war eigentlich ein herzerwärmender Anblick.

Doch dann



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