Nacht der Versuchung by Penny Jordan

Nacht der Versuchung by Penny Jordan

Autor:Penny Jordan [Jordan, Penny]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2012-12-19T23:00:00+00:00


8. KAPITEL

Frustriert blickte Mariella auf ihr Handy. Seit ihrer Ankunft in der Villa hatte sie mehrfach versucht, Tanya zu erreichen, aber ihre Schwester hatte immer noch die Mailbox eingeschaltet. Mariella hatte eine Nachricht hinterlassen, dass sie jetzt mit Fleur in Scheich Xaviers Villa wohne, und Tanya gebeten, sie entweder in der Villa oder auf ihrem, Mariellas, Handy anzurufen. Besorgt fiel ihr plötzlich auf, dass sie tatsächlich schon einige Tage nicht mehr mit Tanya gesprochen hatte. Was, wenn ihrer Schwester etwas zugestoßen war? Wenn sie krank war oder sich womöglich bei einem Unfall verletzt hatte?

Kurz entschlossen begann Mariella zu telefonieren. Es war nicht ganz einfach, die Telefonnummer des Unterhaltungsdirektors des Kreuzfahrtschiffes herauszubekommen, auf dem ihre Schwester engagiert war, aber schließlich hatte sie es geschafft.

“Verzeihung, wer spricht da, bitte?”, vergewisserte sich der Mann am anderen Ende der Leitung, als Mariella nach Tanya fragte und erklärte, sie habe schon mehrfach vergeblich versucht, sie über ihr Handy zu erreichen.

“Ich bin Tanyas Schwester.”

“Ich verstehe … Nun, dann muss ich Ihnen leider mitteilen, dass Ihre Schwester unser Schiff verlassen hat.”

“Verlassen?”, wiederholte Mariella entgeistert. “Aber …? Warum?”

“Es tut mir leid, aber mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen. Ich weiß nur, dass Tanya auf eigenen Wunsch und ganz unvermittelt von Bord gegangen ist.”

Mariella konnte hören, dass er über Tanyas Verhaltensweise keineswegs erfreut war. Sie bedankte sich für die Auskunft und beendete das Gespräch. Nachdenklich sah sie erst einmal nach Fleur, die friedlich in ihrem neuen Bettchen schlief. Xavier hatte in kürzester Zeit von einem Babyausstattungsgeschäft alles liefern lassen, was ein Baby so brauchte … und die Sachen waren natürlich viel teurer und exklusiver, als sie, Mariella, und Tanya es sich je hätten leisten können.

Tanya! Wo war ihre Schwester? Warum hatte sie das Schiff verlassen? Und warum reagierte sie nicht auf ihre Anrufe?

Mariella machte sich ernsthaft Sorgen. Denn bei aller Impulsivität und auch Oberflächlichkeit liebte Tanya ihre kleine Fleur aufrichtig. Eigentlich war es undenkbar, dass sie sich tagelang nicht meldete und nach ihrer Tochter erkundigte. Sie, Mariella, hätte vermutlich jede Stunde angerufen … oder sich erst gar nicht von dem Baby getrennt. Aber die arme Tanya hatte doch keine andere Wahl gehabt. Ihr Wunsch, es ganz allein zu schaffen, war schließlich verständlich.

Liebevoll betrachtete Mariella ihre schlafende Nichte. Immer stärker regte sich in ihr der Wunsch nach einem eigenen Kind. Als sie sich geschworen hatte, keinen Mann so nah an sich heranzulassen, dass er sie verletzen könnte, hatte sie dieses Problem nicht bedacht.

Xavier ging nachdenklich in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Sein Schreibtisch war mit Faxnachrichten übersät, deren Inhalt unter dem Strich immer das Gleiche besagte: Sein Cousin war nirgendwo aufgetaucht, wo er sich normalerweise gern die Zeit vertrieb. Wo, in aller Welt, steckte Khalid?

Allmählich hegte Xavier den Verdacht, dass sein Cousin hinsichtlich seiner Vaterschaft bewusst vage gewesen war. Um Fleur und ihre Mutter zu beschützen oder um sich vor seiner Verantwortung zu drücken? Khalid musste ihn, Xavier, doch gut genug kennen, um zu wissen, dass er, wenn nötig, persönlich für eine angemessene finanzielle Regelung für Mutter und Kind gesorgt hätte, selbst wenn es ihm nicht möglich wäre, Fleurs Mutter zu akzeptieren.



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