Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn by Terrid Peter

Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn by Terrid Peter

Autor:Terrid, Peter [Peter, Terrid]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-01-02T05:00:00+00:00


*

»Der Boden ist jetzt leidlich trocken«, sagte Vangard. »Du kannst hinübergehen. Aber nimm dich in acht – es gibt Gefahren auf diesem Weg!«

Mythor stand in einer kleinen, gut getarnten Pforte. Vor ihm lag der Boden des Talkessels. Im Hintergrund war der Koloss selbst zu erkennen.

»Du weißt, du musst das Visier erreichen«, sagte Vangard zum Abschied. »Ich habe schon einige gesehen, die das geschafft haben – zurückgekehrt ist jedoch keiner.«

Mythor nickte guten Mutes. »Ich schaffe es«, behauptete er.

Er machte sich auf den Weg. Ein paar Schritte lang konnte er noch die kleine Pforte sehen, dann wurde sie verschlossen. Er war allein – zumindest sah es so aus.

Der Mond stand hoch über dem Talkessel. Sein fahler Schein erhellte den Weg, eine feuchte, schlüpfrige Strecke unebenen Bodens. Mythor war darauf gefasst, dass er sich den Weg würde freikämpfen müssen, aber er kannte keine Furcht. Er war voll Vertrauen, dass er mit der selbstgestellten Aufgabe fertig werden würde. Was dort drüben auf ihn wartete, wusste er nicht. Gefährlich würde es in jedem Fall sein.

Er entfernte sich langsam von der Wand des Talkessels. Er blickte kurz nach oben, aber dort war außer dem sternübersäten Nachthimmel nichts zu sehen.

Der Boden war sehr feucht und zum Teil mit glitschigem Tang überwachsen, auf dem man sehr leicht ausgleiten konnte. Es gab auch einige Löcher im Boden, kleine und große, und Mythor musste aufpassen, in dem Zwielicht nicht in eines dieser Löcher zu treten.

Er hatte noch nicht die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als sich die erste der erwarteten Gefahren einstellte.

Aus dem diffusen Dunkel des Talbodens löste sich ein Körper und kam mit hoher Geschwindigkeit auf Mythor zugerast: eine riesenhafte Meeresspinne, ein achtbeiniges Scheusal. Sie reichte ihm bis an den Gürtel, und das war eine Größe, die zur Vorsicht zwang.

Mythor trat zur Seite.

Die großen Augen der Spinne glänzten im Mondlicht, ausdruckslos und mörderisch zugleich. Mythor konnte dem ersten Ansturm gerade noch ausweichen. Dicht neben seinem Oberschenkel krachten die gierig geöffneten Kiefer der Spinne aufeinander, als sie vergeblich nach seinem Bein zu schnappen versuchte.

Mythor hob Alton, aber die Spinne warf sich mit großer Geschwindigkeit zur Seite.

Mythor reagierte sofort und duckte sich.

Aus dem Hinterleib der Spinne kam ein schleimiger Klumpen herangeflogen und verfehlte Mythor nur knapp. Das Schwert zuckte durch die Luft und durchtrennte den klebrigen Faden, der hinter dem Klumpen hergezogen wurde und sich um ihn gelegt hätte, wenn er nicht schnell ausgewichen wäre.

Mythor machte einen Satz auf die Spinne zu, ließ Alton herabsausen und tötete das riesige Tier mit einem einzigen gewaltigen Streich. Den Kadaver ließ er liegen. Er wandte sich wieder dem Koloss zu.

Er war nur einen winzigen Bruchteil eines Herzschlags unaufmerksam gewesen, und dieser kleine Fehler wurde ihm zum Verhängnis.

Unachtsam trat Mythor auf den Klebefaden der toten Spinne, und ehe er begriff, was er getan hatte, waren seine Beine gebunden. Er konnte gerade noch einen Schritt machen, dann hatte er sich derart verheddert, dass er nach vorn kippte und auf dem Boden landete.

Jetzt zählte wieder jeder Augenblick. Aus dem Hintergrund schob sich nämlich eine gallertige Kreatur langsam auf



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