Mit dir in die Sonne by Roxanne St. Claire

Mit dir in die Sonne by Roxanne St. Claire

Autor:Roxanne St. Claire [St. Claire, Roxanne]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Egmont LYX.digital
veröffentlicht: 2015-01-16T23:00:00+00:00


9

»Becker, hat dich diese Frau gebissen?« Nate schob sich die Sonnenbrille gerade so weit auf die Nasenspitze hinunter, um Elliott besser sehen zu können, ohne dass ihn ein anderer Gast in dem Gartenrestaurant erkannte.

Elliot fuhr sich über das Mal an seinem Arm, das in den Tagen, seit Dominic es ihm zugefügt hatte, verblasst war. »Hatte eine kleine Auseinandersetzung mit einem Bock.«

Auf der anderen Seite des Tisches beugte Zeke sich vor. »Mit einem Bock?«

»Einem Ziegenbock, Einstein.«

Zeke und Nate blickten einander an und brachen in wieherndes Gelächter aus.

Elliott sah in den tiefblauen Himmel und stieß frustriert den Atem aus. Er wusste, dass dieses Mittagessen nicht leicht werden würde. Es würde ihnen nicht gefallen, was er zu sagen hatte, sie würden ihn nicht vom Haken lassen, und er hatte eigentlich gar nicht mit ihnen essen wollen. Die Tage auf der Farm hatten eine nette Regelmäßigkeit angenommen. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang war er an Frankies Seite, stahl sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen Kuss, lachte viel und lernte sie kennen. Und, hey, er war schließlich zum Sofaschläfer befördert worden.

Sicherlich konnte es nicht mehr lange dauern, bis er in ihr Schlafzimmer zog. Es war unvermeidlich, nur … er konnte es nicht tun, ehe er nicht die einzige dunkle Wolke in dieser ansonsten herrlichen Woche verjagt hatte. Und das wollte er den beiden jetzt mitteilen, ob es ihnen nun gefiel oder nicht. Allein deshalb war er hier.

»Was ist so lustig?«, wollte er wissen und nippte an seiner Bloody Mary.

»Es ist bloß …« Zeke versuchte, ernst zu bleiben, doch es gelang ihm nicht.

»Du«, schaltete sich Nate ein. »Dass du über Ziegen Bescheid weißt. Wenn du nicht meinst, dass das verdammt lustig ist, dann bist du innerlich tot.«

Aber er war nicht innerlich tot. Und das war das Problem. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit fühlte Elliott sich quicklebendig. Er begehrte eine Frau auf eine Weise, die er niemals für möglich gehalten hatte. Und er konnte sie nicht besitzen, ehe sein schlecht durchdachter Plan, sie um ihr Land zu bringen, aufgegeben wurde.

»Ziegen sind ziemlich cool«, sagte er. »Und mit Ziegenmilch und anderen Produkten lässt sich gutes Geld machen. Sie gehören zu den am weitesten verbreiteten Haustieren weltweit.«

Zeke biss sich auf die Lippe. Er nickte, und Tränen der Erheiterung stiegen ihm in die Augen. »Tut mir leid, Becker, aber … Ziegen?«

Zorn, aber auch der Wunsch, sie zu beschützen, krochen ihm das Rückgrat hinauf, als er an all das dachte, was Frankie ihm in dieser Woche über Ziegen beigebracht hatte. »Weißt du, das sind nicht einfach nur süße, lustige Tierchen. Leute kommen gern, um sie sich anzusehen, und Kinder wollen sie streicheln. Frauen kaufen Ziegenmilchprodukte. Und Ziegenmilch …«

Zeke hob beschwichtigend beide Hände. »Entschuldige, du hast ja recht.« Er bekam jedoch nicht das Grinsen aus dem Gesicht. »Wirklich, das ist gut. Du hast recht.«

»Und wie ich recht habe.« Er griff nach seinem Drink, entschied sich dann aber für kaltes Wasser. Seine Kehle war wie ausgedörrt von dem dringenden Bedürfnis, endlich zu sagen, was er zu sagen hatte, ihr Meckern und Murren wegen des geänderten Plans über sich ergehen zu lassen und zu Frankie zurückzukehren.



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