Magisterium – Der kupferne Handschuh by Holly Black & Cassandra Clare

Magisterium – Der kupferne Handschuh by Holly Black & Cassandra Clare

Autor:Holly Black & Cassandra Clare [Holly Black]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-10-11T16:00:00+00:00


ZEHNTES KAPITEL

Beim ersten Blick auf die Straße lief Call ein Schauer über den Rücken. Er musste an das letzte Mal denken, als er sie auf der Suche nach Aaron überquert hatte. Er spürte förmlich wieder, wie weh ihm sein Bein getan hatte, als er sich selbst zur Eile angetrieben hatte. Dann diese Panik, weil Aaron in Gefahr war, und zu guter Letzt die Enthüllung, dass er nicht der war, für den er sich stets gehalten hatte.

Jasper ging in die Hocke und tätschelte Mordo, als der Wolf zu ihm gelaufen kam. Einen Augenblick lang hätte man meinen können, er wäre gar nicht so blöd.

Dann sah er Calls Blick und schaute ihn böse an.

Call setzte sich auf die Erde und sah den Autos zu, die in großen Abständen vorbeifuhren. Tamara tippte auf ihrem Handy. Er wusste nicht, ob sie etwas nachschaute, was die Mission anging, oder nur irgendwelchen Freunden zu Hause mailte. Aaron runzelte nachdenklich die Stirn und sah in die Ferne wie ein Comic-Held. Man hätte eine Spielfigur nach seinem Vorbild gestalten können.

Call überlegte, wie Aaron aussehen würde, wenn er erfuhr, dass Call ihn angelogen hatte – und zwar andauernd.

Er grübelte immer noch, als eine schnittige schwarze Limousine vorfuhr.

Die Fensterscheibe glitt lautlos nach unten, und Tamaras Butler Stebbins schob seine Sonnenbrille in die Stirn. Seine Augen waren hellblau. »Steigt ein«, sagte er. »Wir müssen uns beeilen.«

Jasper stieg direkt hinten ein. »Oh, göttliche Wasserversorgung«, sagte er, nahm eine Flasche aus der Halterung und trank sie aus.

»Der Hund kommt mir aber nicht hier rein«, sagte Stebbins. »Er macht die Sitze schmutzig und zerkratzt mir das Leder mit seinen Krallen.«

»Das sind nicht Ihre Sitze«, ermahnte ihn Tamara und klopfte neben sich auf das Polster. Mordo sprang in den Wagen und drehte sich mit zweifelndem Blick herum.

Call stieg als Nächster ein und nahm ihn auf den Schoß. Kaum zu glauben, aber dieser Wolf hatte einmal unter sein T-Shirt gepasst. Mittlerweile war er fast so groß wie Call selbst.

Aaron setzte sich nach vorne.

»Ich gehe davon aus, dass wir es wie immer machen«, sagte Stebbins zu Tamara und drehte sich kurz nach hinten um. »Wie lautet die Adresse?«

Call kannte nur die Straße, nicht die Hausnummer, doch Stebbins gab die Information in sein offenbar unmagisches GPS-System ein.

Dann fuhren sie los.

»Wie macht ihr es denn immer?«, fragte Jasper Tamara leise.

»Stebbins fährt Dragsterrennen mit den Autos meiner Eltern«, flüsterte sie zurück. »Ich decke ihn.«

»Echt?« Jasper runzelte die Stirn und betrachtete den Fahrer mit neuem Respekt.

Auf der Fahrt döste Call am Fenster ein, bis sein Kopf plötzlich gegen die Scheibe schlug. Sie waren auf einen Feldweg abgebogen.

Er blinzelte. Jetzt wusste er genau, wo sie waren. »Fahren Sie einfach rechts ran«, sagte er.

Stebbins kniff die Augen zusammen und hielt an. »Hier?«, fragte er, doch Call hatte die Tür bereits in der Hand. Einmal draußen, rannte Mordo immerzu im Kreis, froh über die wiedergewonnene Bewegungsfreiheit.

Nachdem die Lehrlinge ausgestiegen waren, legte Stebbins den Rückwärtsgang ein. Wahrscheinlich war er froh, sie los zu sein.

»Soll das ein Witz sein?«, fragte Jasper angesichts all der Autos um sie herum.



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