Lola – Lola und die einzige Zeugin by Isabel Abedi

Lola – Lola und die einzige Zeugin by Isabel Abedi

Autor:Isabel Abedi [Isabel Abedi]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik für Kinder und Jugend
ISBN: 9783732004171
Herausgeber: Loewe Verlag
veröffentlicht: 2015-12-14T00:00:00+00:00


„Den Kleiderschrank, einen kleinen Tisch mit Teelichtern und einer Dose Bier. Ein ungemachtes Bett, eine Boxershorts …“ Enzo prustete los. „Und eine Ratte. Aus Stoff. Der Typ hat tatsächlich ein Kuschelviech im Bett.“

„Und unterm Bett?“

„Warte.“ Enzo nieste. „Nix. Nur Staub. Und eine alte Socke. Überhaupt liegen hier jede Menge Klamotten rum. Wie spät?“

„15:45 Uhr. Nimm dir den Kleiderschrank vor.“

„Okay. Ganz schön abgeranzt, das Teil. Sieht aus wie vom Sperrmüll. Aber hier ist auch nichts Ungewöhnliches. T-Shirts, Hemden, jede Menge Socken … Vor dem Schrank liegt ’ne Jeans. Wie spät?“

„15:46 Uhr. Sieh in den Hosentaschen nach!“

„Gute Idee. Oder doch nicht. Büahhh … hier ist nur ein benutztes Taschentuch … Aber hier …“ Enzos Stimme schoss eine Tonlage höher. „Auf dem Fensterbrett liegt ein Notizbuch – oder nein … ein Kalender!“

„KRASS!“ Mein Herz raste. Ich winkte zu Sol und streckte den Daumen in die Höhe. „Lies vor“, drängte ich Enzo. „Und vergiss nicht zu filmen.“

„Okay.“

Ich hörte es rascheln.

„Ich glaub, hier stehen nur Klotermine drin.“ Enzos Stimme klang enttäuscht. „Rohrreinigung Langer, Rinnenreinigung Meiffert, Rohrinspektion Nordheim, Rattenklappe Kollmuss … alles mit Uhrzeit und Adresse. Im Februar hat irgendein Ferenc Geburtstag und beim 3. März steht Großpietsch, aber da gibt’s nur eine Nummer und kein Kloproblem. Am 13. April … wie spät?“

„Hä? Ach so … 15:47 Uhr. Und was war am 13. April?“

„Abflussortung Kempermann. Vergiss es, Lola, ich kann jetzt nicht das ganze Ding durchblättern.“

Ich verdrehte die Augen. „Dann spring zum Juli.“

Enzo machte einen Grunzlaut. „27. Juli: Rattenklappe Sommer.“ Er kicherte. „Das sind wir. Und am 3. August steht Buchhandlung Lesenswert. Arbeitet da nicht deine Oma?“

„Ja!“ Ich ließ mich in den Rollstuhl fallen, weil durch das lange Stillstehen mein Gipsbein kribbelte. „Das war in der Woche nach seinem Besuch. Da muss er dieses russische Buch abgeholt haben! Noch was im Juli?“

„Nix. Aber hier. 5. August …“ Enzo stockte. „16 Uhr Killer Loui, Tisch 54, Brücke 4.“

„Killer Loui?“ Ich biss mir auf die Lippen. „Das klingt allerdings –“

Es klingelte. Zweimal kurz, einmal lang.

„Scheiße“, hörte ich Enzo zischen. „Was war das denn?“



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