Leopardenblut - Singh, N: Leopardenblut by Singh Nalini

Leopardenblut - Singh, N: Leopardenblut by Singh Nalini

Autor:Singh, Nalini
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Egmont vgs Verlagsgesell.
veröffentlicht: 2011-08-08T16:00:00+00:00


14

Da alle Betten belegt waren, beschlossen sie, Sascha auf dem Tisch liegen zu lassen, wo Tamsyn und die Wächter sie während der Nacht beobachten konnten. Sie holten ein Kissen für ihren Kopf und ein paar Decken zum Unterlegen. Lucas zog ihr die Stiefel aus und deckte sie sanft zu.

„Wir lassen sie erst mal schlafen.“ Tamsyn fühlte Saschas Puls. „Wenn sie sich bis morgen nicht gerührt hat, dann … weiß ich nicht, was wir tun sollen. Sollen wir die Medialen holen? Vielleicht sind sie ja doch dafür verantwortlich?“ Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich an Nate. „Würde Sascha denn wollen, dass jemand von denen sie in diesem Zustand sieht?“

Lucas gab keine Antwort. Er sollte sich auf die Sicherheit seines Rudels konzentrieren, aber all seine Aufmerksamkeit galt der Frau, die vor ihm lag. Sie war in einer Welt, zu der er keinen Zutritt hatte, in der er sie nicht beschützen konnte. So wie er auch eine andere Frau, die er geliebt hatte, nicht hatte beschützen können.

Selbst nach dieser langen Zeit war die Erinnerung an das Lachen seiner Mutter immer mit ihren Schreien verbunden. Klein und schwach hatte er mitangesehen, wie sie wütenden Klauen und Zähnen zum Opfer gefallen war, wie ihr strahlendes Licht verloschen war. Rache hatte seine heiße Wut abgekühlt, aber die Narben, die der Tod seiner Eltern hinterlassen hatte, würden immer bleiben. Sie machten ihn hart, aber heute hatte er begriffen, dass sie ihn nicht vor allem schützen konnten.

Sascha hatte sich irgendwie in ihm verankert und lebte im tiefsten Inneren seines Herzens, wo nur eine Partnerin Zugang hatte. Und nun flackerte ihr Licht ebenfalls in einem Sturm, den er nicht aufhalten, in einer Gefahr, die er nicht einmal sehen konnte. Hilflosigkeit übermannte ihn. Er haderte mit dem Schicksal, das ihm eine Partnerin zugewiesen hatte, die er nicht schützen konnte. Vielleicht hatte er deshalb absichtlich nicht sehen wollen, was der Panther von Anfang an gewusst hatte. Er hatte nicht noch einmal leiden wollen, sein Herz sollte nicht noch einmal so bluten.

„Du wirst aufwachen!“, befahl er ihr mit einem rauen Flüstern, in dem ein Knurren mitschwang. Er wollte auf keinen Fall verlieren, was er gerade erst gefunden hatte.

Die Stunden vergingen. Sie wachten. Warteten. Schließlich begannen die Vögel zu singen, doch kein Medialer zeigte sich. Es schien, als hielten die SnowDancer-Wölfe ihr Wort, und als sei das, was Sascha zugestoßen war, nicht die Folge davon gewesen, dass der Rat von ihrer Hilfe für die Leoparden erfahren hatte.

Die nervösen Mütter beruhigten sich langsam, doch die Soldaten blieben wachsam. Als das erste Morgenlicht den Raum erhellte, regte Sascha sich. Lucas schickte alle außer Nate und Tamsyn aus der Küche.

Saschas Augen öffneten sich und sie starrte einige Zeit an die Decke, bevor sie sich aufsetzte. „Wie bin ich hierhergekommen?“

„Die SnowDancer-Wölfe haben dich auf ihrem Territorium gefunden und ich habe dich dann hierhergebracht.“ Er wollte seine Zähne in sie schlagen und ihr sein Zeichen aufdrücken. Er wollte die primitiven Bedürfnisse seines Tieres nicht länger unterdrücken, da er nun die Wahrheit erkannt hatte.

„Was? Ich hätte auf eurem Land anhalten sollen.



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