John Storm 003 - Der Jahrtausend-Traum by Thomas Newton

John Storm 003 - Der Jahrtausend-Traum by Thomas Newton

Autor:Thomas Newton [Newton, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: John Storm, Science-Fiction, Space Opera
ISBN: 9783862754526
Herausgeber: Verlag Thomas Knip
veröffentlicht: 2015-08-31T16:00:00+00:00


Clifford McAllister setzte mechanisch einen Schritt vor den anderen. Wie in einem Traum drangen die Eindrücke auf ihn ein. Er senkte den Blick und starrte auf die strukturierten, metallischen Platten unter seinen Stiefeln.

Nur langsam wagte er, den Kopf wieder anzuheben und die Umgebung in dem alles beherrschenden rot-blauen Lichtschein zu betrachten. Sie wies schwere Zerstörungen auf. An zahlreichen Stellen waren Decken und Wände geborsten. Gestein hatte sich meterweit in das Innere geschoben und die Konstruktion wie Papier aufgerissen. Bodenplatten waren aus ihrer Verankerung gelöst und erschwerten es, weiter vorzudringen. Aufbauten und Konsolen, deren Funktion Clifford McAllister nicht einmal zu erahnen vermochte, waren aus ihren Verankerungen gerissen worden und lagen zertrümmert über die gesamte Länge der Halle verstreut. An ihrer höchsten Stelle war sie gut acht Meter hoch. Unwillkürlich schoss ihm die Frage durch den Kopf, wie groß die Erbauer gewesen sein mochten.

»Wissen Sie, was mich wundert?«, hörte er Storms Stimme.

»Häh?«, konnte McAllister nur antworten und rief sich einen Moment später selbst zur Ordnung. Er kniff die Augen zusammen und zwang sich dazu, die Eindrücke, die auf ihn einfluteten, nicht übermächtig werden zu lassen.

Der Mann vor ihm blieb stehen und wies auf einen Gegenstand am Boden.

»Das dürfte ein Sessel sein«, John Storm beugte sich vor und hob den gebogenen und weitgehend unbeschädigten Körper auf und stellte ihn mit einer kräftigen Bewegung aufrecht hin.

»Schon, aber ohne Beine«, erwiderte McAllister. Die beiden Männer betrachteten sich die Unterseite des vermuteten Sitzes. Eine diskusförmige Metallkonstruktion mit kreisrund angebrachten Vertiefungen nahm die Fläche ein.

»Vielleicht magnetisch und schwebend.«

McAllister kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.

»Sie sagen das, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt!«

»Nicht auf unserer. Aber vielleicht auf deren«, antwortete John Storm. »Und das ist es, was mich irritiert. Wenn das ein Stuhl ist – und ich sehe mehrere davon –, wo sind dann die, die darauf gesessen haben.«

Er wandte sich dem NASA-Piloten zu.

»Wo sind die Leichen, McAllister? Wo sind die, die das Raumschiff geflogen haben?«

Storm ließ den Gegenstand los. Er torkelte noch kurz um seine Längsachse und kippte dann zur Seite. »In der Marsatmosphäre dürften sie nicht verrotten. Und selbst wenn, dann müssten noch Skelette vorhanden sein.«

Clifford McAllister musste ihm insgeheim recht geben. Die Form des Sessels, wenn es denn einer war, wies zumindest darauf hin, dass die Besatzung in etwa die Größe von Menschen gehabt haben musste.

»Vielleicht ein computergesteuertes Schiff? Oder die Besatzung hat sich in Beiboote oder was auch immer gerettet«, überlegte er. »Himmel, Sie stellen Fragen! Ich versuche bei dem Anblick hier nicht überzuschnappen! Wie kann es hier überhaupt noch Energie für das Licht geben, ist das, was ich mich frage! Wir können nur erahnen, wie lange dieses Wrack hier liegt.«

Er hob den Kopf an, schloss die Augen und atmete tief durch.

»Alleine die Tatsache, dass wir uns hier drin bewegen, ist eigentlich völlig unmöglich. Das Schiff hätte beim Aufprall in Milliarden Stücke zerfetzt werden müssen! Nichts kann solch eine Bewegungsenergie abfangen!«

»Zumindest nichts, was wir kennen«, murmelte John Storm.

»Und alleine die Masse des Vulkangesteins hätte das Schiff im Lauf der Zeit zusammendrücken müssen wie ein Kartenhaus!«, fuhr McAllister fort.



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