Jaghatai Khan: Der Kriegsfalke von Chogoris by Chris Wraight

Jaghatai Khan: Der Kriegsfalke von Chogoris by Chris Wraight

Autor:Chris Wraight
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 2018-05-17T14:19:40+00:00


Kapitel 10

»Hasik hat dir das also gestattet?«, fragte Xu Han.

»Wir haben den Plan gemeinsam geschmiedet«, antwortete Borghal.

»Und Rheor?«

»Er weiß davon nichts. Der Noyan-Khan hat bestimmt, dass nur wir das Risiko auf uns nehmen sollen.«

»Ein gefährlicher Weg.«

Borghal zuckte die Schultern. »Uns gehen die Optionen aus.«

»Dann tun wir es der Ehre wegen, Zadyin Arga.«

»Oder als Exempel.«

»Aber die Gelegenheit abzulehnen.« Xu Han grinste. »Unwürdig.«

Borghal lächelte nicht. Er erinnerte sich dabei an Yesugeis Worte an ihn auf Quan Zhou, genau wie er sich in den letzten paar Wochen immer wieder erinnert hatte. Die, die er gesagt hatte, bevor Borghal überhaupt vor über acht Jahren sein Training beendet hatte und die immer noch nachhallten, als wären sie genau für diesen Zweck in seinem Verstand gepflanzt worden.

Es geht um ihre Einschränkung und anschließend darum, sie zu verstehen.

Der westliche Horizont wurde rasch heller, ein Hauch von Rubinrot, der schon bald zu einem Orange anschwellen würde. Überall auf den nördlichen Hängen des Hügels bereiteten sich kampfbereite Legionseinheiten auf einen weiteren Versuch vor, nach Norden zum Sattelrücken zu stoßen. Das Ziel war in Sichtweite, ein Buckel aus stacheligen Kristallen, der vom Nebel im Morgengrauen halb verschleiert war. Er wirkte weit entfernt. Jeder dazwischenliegende Kilometer war von der Kriegsschar versperrt, die sich auf den Ebenen ballte, bereits schrie und trommelte und sie herablockte, um das Gemetzel von Neuem zu beginnen.

Rheor glaubte, dass es eine Schwachstelle am östlichen Rand gab, eine leichte Ausdünnung der Xenosstellungen. Hasik hielt das für optimistisch, aber die Luna Wolves hatten ungeachtet dessen dort Position bezogen, ihre verbleibenden Land Raider und Rhino-Transporter in ihrer gewohnten Speerspitzenformation in Stellung gebracht und für Luftdeckung durch Stormbird-Geschwader gesorgt, die fünfzig Kilometer weiter südlich stationiert waren. Die Auxilia war vorwiegend auf der Rückseite postiert, da ihre zertrümmerten Fahrzeuge kaum in der Lage waren, den Abhang herabzurollen, ganz zu schweigen davon, einen Beitrag zu leisten, auch wenn fünfzehn der funktionstüchtigsten Trupps von Hasik dazu ausersehen worden waren, seine linke Flanke zu decken.

Es blieb noch die Mitte, die gerade Linie über die Ebene. Die Bruderschaften sattelten bereits auf, nahmen jedes verbliebene Jetbike, jeden Gravschweber und zwangen sie in den Dienst. Beinahe sechshundert Gefährte waren betriebsbereit und röhrten und bebten nun wie Vollblüter auf dem Hügel. Ihre Auspuffrohre knatterten und die Gravplatten heulten vor Energie auf.

Die Morgenröte war das Signal. Jedes Augenpaar, von Mensch und Xenos, zuckte nach Westen zu dem Licht, das sich dort ausbreitete. Das Gebrüll hatte schon wieder die volle Lautstärke erreicht und am Himmel tanzten schon wieder die ersten Anzeichen von hauchdünnen smaragdgrünen Blitzen.

Trotz seiner relativ geringen Erfahrung hatten die schweren Verluste Borghal zum ranghöchsten der sechs verbliebenen Sturmseher gemacht, die Hasiks Horde angeschlossen waren. Xu Han war der rangnächste; der Rest kam frisch aus dem Aufstieg auf Chogoris. Wochenlang hatten sie mit der Aura gerungen, die von der verborgenen Schamanenkaste der Orks erzeugt wurde, hatten sie mit gebündelten Blitzschlägen ausgedünnt und ihre volle Wucht mit heraufbeschworenen Stürmen zurückgetrieben. Ohne diese Bemühungen wären die Streitmächte der Legionen vielleicht immer noch in den Gräben gefangen, doch der Tribut war niederschmetternd gewesen.



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