Ist Gott gerecht? by Hermann Vorlnder;
Autor:Hermann Vorlnder;
Format: epub
Herausgeber: Peter Lang Copyright AG
Dtjes 55,6f
6 Sucht JHWH, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist! 7 Der Gottlose lasse von seinem Weg und der Ãbeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zu JHWH, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.
â119 | 120â Fohrer bezeichnet den Abschnitt als Mahnwort429. Nach Westermann430 liegt ein Kultruf zugrunde, der dazu auffordert, Gott mit Opfer und Gebet im Tempel zu suchen. Daraus ist dann eine allgemeine Mahnung zur Hinwendung zu JHWH geworden. Duhm431 sieht V.7 als Einschub an, da er eine allgemeine Mahnung enthält und mit V.6 nicht in unmittelbarem Zusammenhang steht.
V.6 Der Prophet fordert die Exilsgemeinde auf, sich JHWH wieder zuzuwenden, da er nahe, d.h. gegenwärtig ist. JHWH ist bereit, die Sünden zu vergeben, die ihn von dem Volk getrennt haben.
V.7 Der Prophet kündigt dem Volk die Vergebung JHWHs an. Es geht um die Wiederherstellung der Gemeinschaft zwischen JHWH und Volk, die scheinbar zerbrochen ist. Die Emphase zeigt, dass es Zweifel an seiner Gegenwart und Wirksamkeit gab und diese nicht selbstverständlich waren. Durch JHWHs Zuwendung ist für die Gola neue Gotteserfahrung möglich. Er bietet seine Nähe und gnädige Gegenwart als Voraussetzung für Leben und Zukunft an. Dadurch wird neue Gotteserkenntnis möglich (vgl. 41,20; 45,2; 54,10; 55,3).
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