Irrsinn by Dean R. Koontz

Irrsinn by Dean R. Koontz

Autor:Dean R. Koontz [Koontz, Dean R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Horror, Thriller
ISBN: 9783641078492
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2005-12-18T23:00:00+00:00


Dardres Lebensumstände, ihre Taktik und ihre unverhohlene Habgier hatten ihr die Verachtung der Richterin eingetragen. Ihr Antrag war in jeder Hinsicht abgewiesen worden.

Anschließend hatte sie zwar versucht, ein anderes Gericht zur Wiederaufnahme des Falls zu bewegen, war damit jedoch ebenfalls gescheitert. Nun hatte man schon seit zwei Jahren nichts mehr von ihr gehört.

»Aber wenn ich sterbe …«, sagte Billy.

»Du hast doch Leute ausgesucht, die dich als Treuhänder ersetzen sollen. Wenn du von einem Laster überfahren wirst, springt einer von denen ein.«

»Schon klar. Aber trotzdem …«

»Wenn du und ich und George Nguyen allesamt von Lastern überfahren würden«, sagte Harry, »ja sogar wenn wir von jeweils drei Lastern überfahren würden, dann stünden mehrere gerichtlich akzeptable Kandidaten bereit, um unsere Aufgabe zu übernehmen. Bis sie eingesetzt werden könnten, läge die Vermögensverwaltung in den Händen einer staatlich überwachten Gesellschaft.«

»Du hast wirklich an alles gedacht.«

Harrys dicker Schnurrbart hob sich zu einem zufriedenen Grinsen. »Immerhin hat man mir noch nie die Lizenz entzogen, worauf ich wirklich stolz bin.«

»Aber wenn mir doch etwas zustößt …«

»Du treibst mich in den Wahnsinn!«

»… gibt es da irgendjemanden außer Dardre, wegen dem man sich Sorgen machen müsste?«

»Wen zum Beispiel?«

»Irgendjemand.«

»Nein.«

»Bist du sicher?«

»Ja.«

»Niemand, der Barbaras Geld an sich reißen könnte?«

Harry beugte sich vor und stützte die Unterarme auf den Tisch. »Sag mal, worum geht es hier eigentlich?«

Billy zuckte die Achseln. »Weiß auch nicht. Es ist bloß so, dass ich in letzter Zeit … Gespenster sehe.«

Nach einer kurzen Pause sagte Harry: »Vielleicht ist es an der Zeit, dass du wieder ein normales Leben führst.«

»Ich habe ein normales Leben«, erwiderte Billy. Dafür, dass Harry ein Freund und ein anständiger Kerl war, hatte diese Entgegnung zu scharf geklungen.

»Schließlich kannst du dich um Barbara kümmern und ihre Erinnerung in Ehren halten, ohne dass du dich derart abkapselst.«

»Barbara ist nicht nur eine Erinnerung, sie ist am Leben. Harry, du bist der Letzte, dem ich ’ne Ohrfeige verpassen möchte.«

Harry seufzte. »Du hast recht. Niemand kann dir sagen, was du im Herzen empfinden solltest.«

»Mensch, Harry, ich hätte dir doch sowieso keine verpasst.«

»Hab ich so ausgesehen, als hätte ich Angst davor?«

Billy lachte leise. »Du hast ausgesehen, wie du immer aussiehst. Wie einer von den Muppets.«

Auf den Fensterscheiben und im Raum bewegten sich die anmutigen Schatten der Ölbäume im leichten Wind.

Harry schwieg. »Es gibt Fälle, in denen Botulismuspatienten aus dem Koma erwacht sind und fast normal weiterleben konnten«, sagte er dann.

»Seltene Fälle, ja«, sagte Billy.

»Selten heißt nicht nie.«



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