Iron Man by Tony Iommi

Iron Man by Tony Iommi

Autor:Tony Iommi [Iommi, Tony]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Musik, Biografie
Herausgeber: Da Capo Press
veröffentlicht: 2012-12-10T23:00:00+00:00


46: Dämon Alkohol

Im Flieger nach Miami wunderten wir uns darüber, dass so wenige mit uns reisten. Wie sich herausstellte, war ein Hurrikan gemeldet worden, was viele Touristen abgeschreckt hatte. Na toll, alle steigen aus, aber wir steigen ein.

Nachdem wir angekommen waren, wurden sämtliche Gebäude verbarrikadiert. Wir hatten zwar Barry Gibbs Haus gemietet, übernachteten aber die ersten drei Tage im Hotel, weil draußen Lebensgefahr bestand. Das Personal nagelte zum Schutz Holzplanken an das gesamte Gebäude. Um genügend Trinkwasser zu bunkern, mussten wir die Badewannen auffüllen. Niemand durfte mehr das Hotel verlassen. Man bot uns zwar Sandwiches an, doch das reichte natürlich nicht. Eines Tages standen Geoff und ich wie zwei Idioten auf meinem Balkon und gafften auf die gefährlich schwankenden Bäume. Dann hörten wir Geschrei: „Hey, ihr da! Zurück ins Zimmer! Runter vom Balkon!“

Es war ein Bulle.

„Ihr Vollidioten – rein ins Zimmer!“

Im Hotel herrschte eine ängstliche Stimmung. Und die steigerte sich noch, als man durchsagte, dass es zu spät sei, das Gebäude zu verlassen. Jeder sollte so schnell wie möglich Schutz suchen.

Wir bibberten vor Angst: „Oh, mein Gott. Jetzt geht es los!“

Glücklicherweise streifte uns nur ein Ausläufer des Sturms. Straßenlaternen knickten ein, Ampeln flogen durch die Gegend und Bäume wurden entwurzelt. Das war schlimm genug, um einen Menschen in helle Panik zu versetzen.

Wir wohnten anschließend monatelang in Barry Gibbs Residenz, denn er hatte sich ein neues Haus zugelegt. Wie schon in L.A., ließen wir uns einen Übungsraum einrichten. Wir luden Craig Rubber ein, einen Bassisten, der ebenso wie Ronnie bei Rainbow gespielt hatte. Geoff sollte in der Band bleiben. Wir verstanden uns gut und wollten die Keyboards als zusätzliches Instrument einsetzen. Er spielte zwar noch nicht so lange, aber für unsere Bedürfnisse reichte das völlig aus. Geoff legte den Akkord-Teppich und schlug einige Verzierungen der Harmonien vor.

Obwohl Geezer nicht da war, schrieben wir viele Songs. Allerdings empfanden Bill und ich die Arbeit ohne den gewohnten Basser als recht merkwürdig. Wir hatten uns so viele Jahre auf ihn verlassen, und er fehlte einfach. Doch es sollte ja nur ein kurzes Intermezzo sein, denn wir hofften, dass Geezer so schnell wie möglich zurückkehren würde. Es war hart, doch wir bissen uns durch. Das Songwriting lief locker und problemlos, und schon bald verfügte die Band über genügend Material für ein komplettes Album.

Bill trank zu der Zeit oft einen oder gleich mehrere über den Durst. Seine Frau, die ihm in nichts nachstand, wohnte auch bei uns. Er wachte morgens mit klarem Kopf auf, schnappte sich eine Bierdose aus dem Kühlschrank, dann die nächste und zur Sicherheit noch eine. Ich fragte ihn: „Bill, wie viele Dosen hast du heute schon gekippt?“

„Ach, erst zwei.“

Da waren es aber schon zehn. Der Spruch machte die Runde: „Er hatte erst zwei.“

Im Laufe des Tages verwandelte er sich vom angenehmen Bill zu einem lustlosen Drummer. Je mehr er in sich hinein kippte, desto schneller verfinsterte sich seine Stimmung. Um 22 Uhr musste man ihm tunlichst aus dem Weg gehen, denn dann fühlte er sich niedergeschlagen und konnte verdammt aggressiv werden. Bei



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