Hyddenworld 4 by Horwood William; Pfleiderer Reiner

Hyddenworld 4 by Horwood William; Pfleiderer Reiner

Autor:Horwood, William; Pfleiderer, Reiner
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: Klett-Cotta
veröffentlicht: 2014-12-31T16:00:00+00:00


28

Perfekte Übereinstimmung

ie kurze, aber aufschlussreiche Begegnung mit Hydden im Garten von Woolstone brachte Erich Bohrs beste und Colonel Reece’ schlimmste Seite zum Vorschein.

Der Wissenschaftler in Bohr sah darin einen Triumph: Es war ihm geglückt, Hydden zu treffen und im Bild festzuhalten – wahrscheinlich hatte Arthur Foale an gleicher Stelle dasselbe vollbracht. Bohr glaubte nun, einen soliden Ausgangspunkt für weitere, baldige Schritte in Richtung Hyddenwelt zu haben.

Aber der Soldat in Reece sah darin eine Niederlage. Sollte er Zweifel an der Existenz der Hydden gehabt haben, so waren sie nun ausgeräumt. Er hatte sie mit eigenen Augen gesehen, und lebenslange Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass jedem Lebewesen, das nicht das tat, was er für vernünftig hielt, zu misstrauen war. Dieser widerliche Zwerg hätte ein Verbündeter werden können. Jetzt nicht mehr. Verbündete griffen einen nicht an, das taten nur Feinde – und der Zwerg hatte es getan. Verbündete waren aufrichtig und berechenbar, Feinde dagegen hinterlistig und verschlagen – wie der Zwerg. Verbündete kooperierten, Feinde nicht. Ja, Reece konnte einordnen, mit wem er es zu tun hatte.

»Das bedeutet«, folgerte er, »dass wir sie als Feinde behandeln werden, ja müssen, solange sie nicht bewiesen haben, dass sie mein Vertrauen und das meiner Truppe verdienen.«

»Aber Colonel Reece«, entgegnete Bohr, »wir können doch nicht wissen …«

»Wir wissen, was sie nicht sind. Sie sind keine Verbündeten, sie sind uns nicht freundlich gesinnt, sie greifen uns grundlos an, deshalb werden wir sie so behandeln, wie sie es verdienen, bis ich davon überzeugt bin, dass sie das Vertrauen, das wir in sie setzen, nicht missbrauchen.«

Bohr war nur allzu klar, dass Reece den Vorfall als Blamage und Schlag ins Wasser betrachtete. Sie hatten einen potentiellen Informanten, der ihnen eine Fülle von Auskünften über den »Feind« hätte geben können, verloren, und überdies war sein persönliches Ansehen bei seinen Leuten beschädigt worden.

Wenigstens in einer Hinsicht war Bohr zufrieden. Diese frühe Panne hatte die Befürchtungen bestätigt, die er von dem Moment an gehegt hatte, als ihm Reece aufgezwungen worden war. Ein Offizier seines Schlages war für ein so ungewöhnliches und heikles Unternehmen nicht zu gebrauchen. Nicht die Hydden waren »der Feind« und waren es wohl auch nie gewesen, sondern die Menschen.

Jetzt konnte er besser verstehen, warum Arthur über seine Arbeit Stillschweigen bewahrt hatte, und fasste einen Vorsatz: Sollte sich ihm die Möglichkeit bieten, nach Hyddenwelt zu reisen, würde er versuchen, Reece und seine Männer abzuschütteln.

Positiv an dem Vorfall war, dass er von zwei verschiedenen Kameras, einer im Henge und einer davor, gefilmt worden war. So unterschiedlich ihn Bohr und Reece auch bewerten mochten, in einem Punkt waren sie sich einig: Sie hatten jetzt etwas Greifbares, das für ihr weiteres Vorgehen richtungweisend sein konnte.

Allerdings war das, was die Videos wirklich zeigten, nicht auf Anhieb ersichtlich. Die Aufnahmen von Hydden, die Bohr aus Birmingham erhalten hatte, und die anderen, die Arthur aus Wochenschauberichten und Militärarchiven zusammengetragen hatte, waren viel klarer als diese neuen. Das Licht im Henge hatte merkwürdig geflimmert, mit der Folge, dass auf dem Bildmaterial phasenweise kaum etwas zu erkennen war. Bohr und Reece hatten so etwas bei hochmodernen Kameras noch nie erlebt und waren sich über die Ursache uneins.



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