Historical Lords & Ladies - Band 61 by Historical

Historical Lords & Ladies - Band 61 by Historical

Autor:Historical [Historical]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Romance, General, Anthologies (multiple authors), Historical
ISBN: 9783733768447
Google: gJ-fDgAAQBAJ
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2017-04-28T13:13:16.269000+00:00


3. KAPITEL

Sein Mund war warm, weich und männlich. Sanft zog er ihre Unterlippe zwischen seine Zähne, spielte ein wenig mit ihr und begann dann, ihren Mund mit seiner Zunge zu erforschen.

Sie standen so dicht beieinander, dass ihre Körper zu verschmelzen schienen. Seine Schenkel berührten ihre, seine Brust berührte ihre Brüste. Serena konnte die Knöpfe seines Rocks spüren, die sich durch den dünnen Stoff ihres Kleides in ihre Haut drückten. Einen Moment lang empfand sie das als störend, doch gleich darauf hatte sie es vergessen. Denn jetzt wurde Nicholas’ Kuss drängender.

Ein warmer Schauer überlief ihre Haut. Heiß schien das Blut ihr durch die Adern zu fließen. Gleichzeitig zitterte sie wie im kältesten Winter. Gänsehaut bedeckte ihre Arme, ihren Nacken und all jene Stellen ihres Körpers, die Nicholas mit seinen Händen liebkoste.

Es war seltsam. Es war anders als alles, was sie bisher erlebt hatte. Es war beunruhigend. Es war wundervoll.

Sein Atem war wie ein leichter Windhauch auf ihrer Wange. Sie sehnte sich danach, Nicholas überall zu spüren. Sie wollte ihn schmecken, ihn in sich aufnehmen. Instinktiv erwiderte sie seinen Kuss erst vorsichtig, dann immer hemmungsloser. Wie herrlich waren diese unbekannten Gefühle, die sie erfüllten. Mit allen Sinnen wollte sie sie genießen. Sie wollte nicht mehr vernünftig sein. Sie wollte nicht mehr denken. Sie konnte nicht mehr denken.

Fest zog er sie an sich. Der Kuss wurde immer wilder, immer leidenschaftlicher. Kleine Laute des Verlangens entrangen sich ihrer Kehle. Deutlich spürte sie, wie erregt Nicholas war. Es machte ihr ein wenig Angst, aber es gab ihr auch ein Gefühl der Macht. Sie schmiegte sich an ihn.

Nie hätte sie gedacht, dass sein Kuss noch drängender, noch fordernder, noch erregender werden könnte! Ihr ganzer Körper schien jetzt zu glühen. Ihre Knie wurden weich. Wenn Nicholas’ kräftige Hände sie nicht sicher und fest umfangen hätten, wäre sie wohl kaum in der Lage gewesen, sich auf den Beinen zu halten.

„Nicholas“, hauchte sie.

Abrupt ließ er sie los. Sein Atem kam in kurzen Stößen, seine Augen waren dunkel vor Verlangen. Serena fiel unsanft auf die Bank zurück. Ihr schwindelte.

„Wenn ich Ihre Reaktion vorausgesehen hätte, wäre ich mit Ihnen im Haus geblieben“, meinte Nicholas in dem Versuch, das beunruhigend heftige Verlangen zu verbergen, das ihn überwältigt hatte.

„Sie sagten, Sie würden mich gern küssen. Davon, dass Sie mich entehren wollen, war nicht die Rede.“ Innerlich zitterte Serena noch immer, doch sie gab sich große Mühe, ihre Erregung nicht zu zeigen. Es war doch nur ein Kuss! Aber tatsächlich war es viel mehr gewesen.

Nicholas wandte sich ab, starrte auf den Fluss hinaus und richtete sein zerknittertes Krawattentuch. Damit gewann er Zeit, die es ihm und Serena ermöglichte, die Fassung zurückzuerlangen. Er hatte sie küssen wollen, um festzustellen, ob die Anziehungskraft zwischen ihnen noch genauso stark war wie am ersten Tag. Nun, sie schien enorm gewachsen zu sein.

Serena saß noch immer auf der Bank und fingerte nervös an den Bändchen ihres Hütchens herum. Sie war hin und her gerissen zwischen Leidenschaft und Begehren einerseits und Scham sowie heftigen Schuldgefühlen andererseits.

Was muss er jetzt von mir denken!

Sie war völlig verwirrt.



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