Herrn Otters Traum (German Edition) by Jürgen H. Förster

Herrn Otters Traum (German Edition) by Jürgen H. Förster

Autor:Jürgen H. Förster [Förster, Jürgen H.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-08-23T22:00:00+00:00


Kapitel 21 – Der Safe

Voller Tatendrang wachte Paul am Samstagmorgen auf, am nächsten Wochenende wollte er mit den Renovierungsarbeiten fertig sein. Er überlegte was noch zu tun sei, da fiel ihm die Einladung der Frau von Meerbusch zum Frühstück ein, und er freute sich schon sehr auf morgen früh. Verdammt, er hatte vergessen das Kolumbus auf ihn wartete, der wollte ihm doch beim Anstreichen helfen aber vorher würden sie gemeinsam nach Herrn Otteros Safe suchen. Schnell machte er sich fertig und zog seine waschbedürftige Arbeitskluft an. Unterwegs nahm er von einer Bäckerei noch belegte Brötchen und Kaffee mit. Vor dem Haus lauerte ein übel gelaunter, unausgeschlafener Kolumbus mit seinem Hausstand in drei Discounter-Tragetaschen. Der Aufpasser hatte sich die ganze Nacht vor lauter Misstrauen nicht von dem Haus weggerührt. Sie begrüßten einander nur knapp. Kolumbus musste noch was loswerden und etwas verlegen druckste er herum:

„Entschuldige bitte, meine Reaktion von gestern tut mir leid. Mein Misstrauen ist albern gewesen. Eigentlich bin ich froh, dass Du hier einziehst und falls wir doch etwas finden, wird geteilt.“

Als Paul oben die Wohnungstür öffnete, war Kolumbus geschockt. Ungläubig durchsuchte sein Blick das ausgeräumte Zimmer, schnell ging er durch alle anderen Räume und konnte es nicht fassen. Er hatte immer noch das Bild der komplett eingerichteten Wohnung im Kopf, als er das erste Mal hier war, in der Nacht als Herr Ottero starb. Jetzt waren die Räume vollkommen leer, alle Möbel und Bilder fehlten. Nur noch die Reste eines Bücherregals und ein fast leerer Umzugskarton standen zur Entsorgung in einer Ecke. Nebenan lag nur noch Pauls Anstreicher Material.

„Wo ist denn die Einrichtung, wo sind denn die vielen Möbel?“, fragte Kolumbus entgeistert, dabei zog er kurz an seinem Vollbart, um sicher zu sein, dass er nicht träumte.

Paul sah die verzweifelte Enttäuschung seines neuen Kompagnons:

„Also, ich kenne die Wohnung nicht anders, nur so leer. Der Vermieter hat mir erzählt, die Entrümpelung und auch die Überführung der Leiche ist über einen Anwalt gelaufen. Ich zeige dir, was ich entdeckt habe.“

Dazu kam er gar nicht, denn der alte Kolumbus hastete wie von Sinnen nochmals durch die leeren Räume. Tief enttäuscht blieb er direkt vor Paul stehen und fragte mit einem betont sarkastischen Unterton:

„Mit dem geheimnisvollen Versteck meinst du das viereckige Loch in der Wand nebenan?“

Sie gingen ins kleine Zimmer und der Alte kniete sich schwerfällig zu dem leeren Fach herunter, mit einer Hand griff er hinein:

„Da ist nichts drin, leer! Hast du eine Taschenlampe oder so was?“ Es war dann nur ein Einwegfeuerzeug, das Licht spendete. Die unbequeme Bückhöhe, einen knappen Meter über dem Fußboden machte es nicht leicht, etwas zu erkennen.

Der enttäuschte Kolumbus untersuchte das Fach genau und stellte danach resigniert fest: „Das ist nur ein eingemauerter Blechkasten. Mal ehrlich, da war außer der Dose nichts drin, kein Geld, kein Brief oder was anderes? Wo ist denn eigentlich die Schatulle, von der du mir erzählt hast?“

Mühsam quälte er sich aus der Hocke hoch.

„Die Schatulle habe ich einer Freundin geliehen, die kriege ich bald wieder. Ich schwöre dir, sonst war nichts



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