Heile die Wunden deiner Seele by Lise Bourbeau

Heile die Wunden deiner Seele by Lise Bourbeau

Autor:Lise Bourbeau
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Windpferd
veröffentlicht: 2020-08-15T00:00:00+00:00


5. Kapitel

Der Vertrauensbruch

Man kann andere auf viele Weisen verraten oder von ihnen verraten werden. Verraten bedeutet, die Treue zu brechen, jemandem im Stich zu lassen oder einer negativen Situation auszuliefern. Das Gegenteil des Vertrauensbruchs ist die Treue. Ist man treu, so hält man seine Abmachungen, ist redlich und ergeben. Einem solchen Menschen kann man vertrauen. Ist dieses Vertrauen jedoch gestört, kann man sich verraten fühlen.

Die Wunde des Vertrauensbruchs erwacht meist im Alter zwischen zwei und vier Jahren, wenn das Kind sich seiner Sexualität erstmals bewusst wird und den Ödipuskomplex durchlebt. Demnach wird diese Wunde mit dem Elternteil des anderen Geschlechts gelebt. Die Seele, die an dieser Wunde zu arbeiten hat, wird in eine Familie geboren, in der eine große, gegenseitige Anziehung und starke Bindung zu diesem Elternteil besteht, was seinen Ödipuskomplex verstärken wird.

An dieser Stelle möchte ich kurz ein paar Worte zu dieser von dem Psychoanalytiker Sigmund Freud aufgestellten Theorie sagen. Er geht davon aus, dass alle Menschen dieses Stadium in verschiedenen Ausmaßen erleben. Demnach verliebt sich jedes Mädchen im Alter zwischen zwei und sechs Jahren in seinen Vater bzw. jeder Junge in seine Mutter oder in den Menschen, der die jeweilige Rolle übernommen hat. In diesem Alter vollzieht sich auch das erste Erwachen der ursprünglichen Lebens- und Schaffenskraft der Sexualität.

Es ist ganz natürlich, dass der Säugling in den ersten Lebensmonaten gleichsam mit der eigenen Mutter zu verschmelzen versucht, weil er körperlich von ihr abhängig ist. Doch muss die Mutter nach einer gewissen Zeit ihre alltäglichen Beschäftigungen wieder aufnehmen und sich auch wieder um die anderen Familienmitglieder kümmern können. Kommt die Mutter in dieser Phase zu sehr den Wünschen ihres Babys nach und lässt sich von seinem Willen lenken, glaubt das Kind, es könne den Vater ersetzen und die Mutter befriedigen. Ist dies der Fall, so geht Freud davon aus, dass das Kleinkind den für seine Entwicklung bedeutsamen Teil der Ödipusphase umgeht und später an den psychologischen Folgen zu leiden haben wird.



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