Geliebte Taenzerin by Candace Camp

Geliebte Taenzerin by Candace Camp

Autor:Candace Camp [Camp, Candace]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
veröffentlicht: 2014-06-19T22:00:00+00:00


14

Der Ritter drehte sich unglücklich zu seiner Frau um. In seinem Leben hatte es Zeiten gegeben, in denen er unter ähnlich unwürdigen oder noch schlimmeren Bedingungen untergebracht gewesen war; aber er war sich ziemlich sicher, daß eine Frau wie Lady Clarissa so etwas nicht gewöhnt war. James erinnerte sich an ihre Hoffart und ihren Stolz, und in seinem Innern zog sich alles zusammen bei der Vorstellung, was sie jetzt wohl sagen oder denken würde.

Seine Gemahlin sah sich gründlich um, und ihre Augen wurden immer größer. Sie preßte die Lippen aufeinander und hielt sich schließlich beide Hände an den Mund.

»Mylady, ich erbitte deine Verzeihung«, begann der Ritter zerknirscht. »Aber ich hatte keine Ahnung, was ...«

Zu seiner großen Verwunderung brach sie in schallendes Gelächter aus. Sie versuchte, sich wieder in den Griff zu bekommen, kam aber nicht gegen die ständigen Lachanfälle an. »Ach, James, dem Himmel sei Dank, daß ich ein Bett eingepackt habe!«

Wie konnte die Lady in einem solchen Moment Heiterkeit verspüren? Doch ihr Lachen war so ansteckend, daß er zuerst grinsen und dann ins Lachen einstimmen mußte. »Ja, wirklich. Somit haben wir wenigstens ein unzerbrochenes Möbelstück.«

Als die anderen Ritter und die Diener eintraten, fanden sie ihren Herrn und seine Gemahlin dabei vor, sich die Tränen aus den Augen zu wischen.

»Heilige Mutter Gottes!« rief Sir Guy, und die Bediensteten um ihn herum stöhnten.

Diese Reaktionen lösten in Aline einen neuen Kicheranfall aus, bis sie endlich tief durchatmen und sich zusammenreißen konnte. »Tut mir leid, ich kann einfach nicht dagegen an. Der Anblick, der sich einem hier bietet, ist einfach so unglaublich.«

»Das kann man wohl sagen.« James wandte sich an den Alten. »Was ist hier geschehen? Wo sind die Soldaten, die die Burg bewachen sollen? Und wo steckt die Dienerschaft?«

»Hier gibt es niemanden außer mir und meiner Frau, Herr«, antwortete der Mann. »Der Burghauptmann ist gestorben, und danach haben die meisten Soldaten beschlossen, sich woanders umzusehen. Wenn Ihr meine Meinung hören wollt, Sir, es ist nicht schade um sie. Sie waren sowieso ein fauler und unzufriedener Haufen. Nach den Soldaten sind die Bediener abgehauen. Versteht, Herr, hier gab es ja nicht mehr viel für sie zu tun, und da waren sie faul und verwöhnt geworden. Einige von ihnen sind ins Dorf zurückgekehrt.« Er deutete vage in die Richtung der Ortschaft.

»Ida und ich aber fühlten uns zum Fortgehen zu alt«, fuhr der Mann fort. »Selbst wenn wir hätten gehen wollen, hätten wir nicht gewußt, wohin.«

»Aber sicher haben nicht du und Ida diese Bescherung hier angerichtet!« rief der Ritter und zeigte auf das zertrümmerte Mobiliar.

Cuthbert starrte ihn erschrocken an. »Nein, oh, nein, Herr!«

»Dann berichte mir, was geschehen ist!«

»Das waren diese Lumpen aus dem Wald, Herr.« Er sprach plötzlich leise und sah sich nervös um.

»Meinst du damit die Banditen? Die Strauchdiebe?«

Der Alte nickte. »Ganz recht, Sir. Sie sind hier aufgetaucht, um alles mitzunehmen, was sie gebrauchen konnten, nur gab es auf Chaswyck nicht viel zu holen. Später sind sie dann wiedergekommen und haben sich auf der Burg häuslich niedergelassen. Sie waren träge geworden, Herr, weil im Winter nicht viele Reisende über die Straße durch den Wald ziehen.



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