Gefaehrliches Verlangen by Heather Graham

Autor:Heather Graham [Graham, Heather]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783955305758
Herausgeber: Edel:eBooks
veröffentlicht: 2014-09-25T22:00:00+00:00

Kapitel 9

Blair musste lange geschlafen haben, denn als sie erwachte, stellte sie fest, dass das Boot zwar schaukelte, sich jedoch nicht mehr vorwärts bewegte. Sie hörte ein undefinierbares Geräusch, setzte sich schlaftrunken auf und sah Craig, der wieder einmal in der Kombüse hantierte.

Sein sechster Sinn meldete ihm sofort, dass sie wach war, und er drehte sich mit finsterem Blick um. »Ich hoffe, dir ist klar, dass du den Kahn heute Morgen beinahe in Brand gesteckt hättest.«

Blair strich ihr Haar glatt und starrte zurück. »Soll ich das etwa bedauern?«

»Ja!«, schnappte er und kam drohend auf sie zu. Doch offenbar wollte er ihr lediglich einen Teller mit Eintopf bringen. »Mein Leben ist mir lieb, Mrs Teile, und ich vermute, das gilt auch für dich. Werde endlich erwachsen. Ich lasse dich nicht hier weg, aber du bist wohl wild entschlossen, uns mit deinen Fluchtversuchen noch beide umzubringen.«

Blair nahm den Teller nur an, weil sie furchtbar hungrig war. »Wenn ich vor dir fliehen will, Taylor, hat das nichts mit Erwachsenwerden zu tun. Anscheinend hat man versäumt, dich darüber in Kenntnis zu setzen, dass Entführungsopfer nicht unbedingt mit begeisterter Kooperation reagieren.«

»Du könntest mir einfach vertrauen«, entgegnete er leise.

Die Versuchung war groß, so groß, dass es schmerzte. Doch Blair riss sich zusammen. »Tut mir Leid«, sagte sie kalt und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Essen zu.

Craig seufzte, ging wieder in die Kombüse, um seinen Teller zu holen, und setzte sich dann an den Tisch. Blair, die sich im Bett auf einmal ziemlich lächerlich vorkam, machte Anstalten aufzustehen.

»Halt!«, rief er sofort. »Du bleibst heute im Bett. Wenn sich die Wunde nicht richtig schließt, haben wir ein echtes Problem am Hals.«

»Ich kann doch nicht den ganzen Tag im Bett herumsitzen!«

»Heute wirst du das aber müssen«, sagte er bestimmt.

Beide verfielen in Schweigen. Nachdem sie ihre Mahlzeit beendet hatten, erhob sich Craig und trug die Teller zur Spüle. Dann holte er den Verbandskasten, ließ sich neben Blair nieder und löste vorsichtig den blutgetränkten Mull von ihrem Fuß. Leise fluchend säuberte er die Wunde und legte einen neuen Verband an, während Blair stocksteif dasaß und ihre Finger in die Bettdecke krampfte.

»Heute wird nicht mehr herumgelaufen«, erklärte er noch einmal. Dann stand er auf und kletterte ohne ein weiteres Wort auf Deck.

Blair konnte sich nicht entsinnen, jemals einen längeren Tag verlebt zu haben. Als Craig in die Kabine zurückkam – die Sonne stand schon tief am Himmel –, war sie äußerst gereizt und blickte ihm finster entgegen.

»Wie geht es dem Fuß?«, erkundigte er sich.

»Gut«, zischte sie schnippisch.

Er zuckte nur mit den Achseln und drehte sich um. »Ich dachte, du würdest vielleicht gern an Deck zu Abend essen«, murmelte er lässig. »Aber …«

Er war tatsächlich fähig, sie einfach so sitzen zu lassen! Zornig schwang Blair die Beine aus dem Bett, stützte sich mit beiden Händen ab und verkündete: »Ich kann allein nach oben gehen.« Angesichts seines Blickes wurde sie jedoch sehr schnell wieder kleinlaut. »Na gut, es war dumm, was ich heute Morgen gemacht habe. Aber jetzt werde ich ganz vorsichtig sein und den Fuß nicht belasten.

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