Gayngels by Kay Monroe

Gayngels by Kay Monroe

Autor:Kay Monroe [Monroe, Kay]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: gay romance, yaoi, schwule engel, doris lösel, kobaltblaue träume, young love, engel
Herausgeber: MAIN - Verlag
veröffentlicht: 2014-12-31T16:00:00+00:00


Eneki

»Du bist zu spät!« Enekis barsche Worte ließen Lysander zusammenzucken. Er war nicht zu spät, das wusste er.

Allerdings war er dafür bekannt, immer etwas früher da zu sein, und heute Morgen - dem Morgen nach jener wunderschönen Nacht – wollte er jede Minute mit Yeremiah auskosten.

Wenn sein Geliebter nicht selbst heute als Mannschaftskapitän der Anglions seine Teamkameraden im Endspiel um die Meisterschaft im Rocketball zum Sieg führen müsste, tja, vermutlich wäre Lysander dann tatsächlich zu spät gekommen.

So hingegen ersparte er sich jeglichen Kommentar, der den Engel der Visionen in seiner schlechten Laune noch unterstützen würde. All diese Gedanken fing Enekis Unterbewusstsein auf. Nur mühsam konnte er sich beherrschen, Lysander in seinem Zorn und seiner hilflosen Eifersucht keine Gewalt anzutun. Er sollte sich beherrschen, um Lysander nicht unsicher zu machen.

»Deine schriftlichen Prüfungen hast du mit Abstand als Bester abgelegt«, sagte Eneki, wobei seine Stimme bereits deutlich milder klang.

Alles musste klappen! Nichts durfte er dem Zufall überlassen. Auf den Fürst der Finsternis war nur bedingt Verlass …

Lysander schloss seine Augen und reduzierte seine Atmung auf ein Minimum. Dann beschwor er zum allerersten Mal seine Flügel herauf. Eneki wusste nur zu genau, was der junge Anwärter jetzt durchmachte.

Ein Prickeln würde sich auf seinem Rücken ausbreiten, würde anschwellen, immer stärker werden, ihn an die Schmerzgrenze treiben, bevor die Flügel hervorbrechen würden aus diesem ebenmäßigen Rücken … Eneki wusste auch, wie sie aussehen würden. Reinweiß, etwas durchscheinend noch zu Anfang, aber stark genug, um Lysander zu tragen, ihn in die Lüfte empor zu heben … bevor er …

Eneki erstarrte. Was geschah hier?

Lysander, dessen Lippen zusammengekniffen waren, um den Schmerzenslaut, der ihm ohne Frage in der Kehle steckte, zu unterdrücken, warf seinen Kopf in den Nacken. Er sah so wundervoll aus, dass Eneki sich an seine Brust griff, um sein heftig pochendes Herz zu beruhigen. Doch angesichts dessen, was dann geschah, war diese Geste nicht ausreichend. Das Gefühl, sein Herz wolle aus seinem Brustkorb entfliehen, ließ ihn entsetzt aufkeuchen und nach Luft japsen.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Eneki auf die Flügel, die sich soeben aus Lysanders Rücken herausschoben. Gold!

Sie waren golden … und am oberen Ansatz befand sich beiderseits ein etwa handflächengroßes, smaragdgrünes Etwas, das im ersten Moment an Pfauenaugen erinnerte. Was, in Gottes Namen, hatte das zu bedeuten? Die Flügel aller Engel waren weiß – nun, außer seinen eigenen und denen der gefallenen Engel. Die waren pechschwarz.

Während Lysander noch immer in seinem Schmerz gefangen schien, hatte Eneki Muße, dessen Flügel und die seltsamen Pfauenaugen näher zu inspizieren … und erschrak, als ihm klar wurde, dass diese in Form und Farbe genau mit den Augen …

Ja, richtig kombiniert, Bruder! Als Eneki die Stimme Luzifers in seinem Kopf vernahm, taumelte er. Du hast schon immer eine schnelle Auffassungsgabe besessen, Eneki … darum wundert es mich nicht, dass du so schnell erkannt hast, dass es sich um Yeremiahs Augen handelt.

»Aber … aber … wie?« Eneki merkte in seiner grenzenlosen Verwirrung gar nicht, dass er die Worte laut aussprach.

Kannst du dir das nicht denken? Das Knurren, mit dem Luzifer Eneki diese Frage stellte, genügte, um Eneki sich seine Frage selbst beantworten zu lassen.



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