Gay Hardcore 01: Zur Benutzung freigegeben by Robin Haasters

Gay Hardcore 01: Zur Benutzung freigegeben by Robin Haasters

Autor:Robin Haasters
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: jung, schwul, gay, Boys, sexy, Kerle
Herausgeber: Bruno Gmünder
veröffentlicht: 2014-07-30T16:00:00+00:00


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In den folgenden Tagen kehre ich zu meinem üblichen Rhythmus zurück. Aufstehen, Schreiben, Mittagspause im Park, weiterarbeiten und zum Abschluss des Tages mein Heimweg, der mich wiederum durch den Park führt. Hier treffe ich keine anderen Leute mehr, keine prolligen Frisbeespieler und auch sonst niemanden, aber ich mache mir darüber auch keine großen Gedanken. Es ist, als hätten die beiden aufreibenden Erlebnisse in mir verborgene Leidenschaften geweckt – und fürs Erste befriedigt.

Endlich ist es dann geschafft: Mein Text ist fertig! Ich packe die Bücher weg, und zischend strömt mir die Erinnerung an meine letzten sexuellen Erlebnisse wieder ins Bewusstsein. Ich nehme meine Touren durch die Stadt wieder auf. Etwas hat sich jedoch geändert. Ich bin zwar immer noch auf der Suche nach ihm, aber ich nehme mir auch Zeit, andere Kerle mit zunehmender Neugier zu betrachten. Ich lasse sogar zu, dass ihre Gesichter das seine für ein paar gierige Momente der Lust verdrängen. Außerdem werde ich nicht mehr nur forschend begutachtet. Es kommt nun häufiger vor, dass ich direkt angesprochen werde und dabei abzuwägen beginne, ob mein Gegenüber interessant genug sein könnte, um mich ihm hinzugeben.

Hier und da lasse ich mich darauf ein, probiere aus, wie dieser oder jener Kerl sich anfühlt und schmeckt. Ich entdecke, dass nicht jeder von ihnen es schafft, mich auf die gleiche Art willenlos zu machen, wie es die Typen im Darkroom getan haben. Es scheint nicht allein eine Sache der Gesichtszüge, der Gesten, des Körpers zu sein. Manche Männer nehmen mich allein mit ihrer stummen Präsenz gefangen, sodass ich an nichts anderes mehr denken kann, als mich zu ihrem Lustdiener machen zu lassen. Andere benötigen viel Show drumherum – und sind am Ende nicht halb so hart, wie sie es gern wären.

Manchmal sind es die Hände, die Haare auf den Armen oder eine besondere Art, mich anzuschauen, die einen Schalter in mir umlegen und mich nur noch daran denken lassen, wie ich dem Typen zu Diensten sein kann. Ist es strotzende Kraft, in sich ruhende Maskulinität, eine Aura von Brutalität und Unerbittlichkeit, die meine Lust befeuert? Mit jedem Kerl, der mich nimmt, versuche ich, mich einer Antwort zu nähern.

Auch die Art, wie sie mir ihren Willen aufzwingen, variiert von Mal zu Mal. Es gibt Kerle, die ihre Begierden mit physischer Kraft vehement einfordern, während ich Wachs in ihren Händen bin. Andere scheinen mich mit der schieren Macht ihres Willens steuern zu können, während sie selbst kaum etwas unternehmen. Ich entdecke unendliche Spielarten. Das Einzige, was ich nicht finde, ist der Kerl. Und mitunter ertappe ich mich dabei, dass ich einen Moment lang vergesse, wen ich eigentlich suche.

Mal wieder endet meine nächtliche Tour in dem allzu bekannten Club. Außen an der Tür weist ein Aushang darauf hin, dass heute keine gewöhnliche Nacht ist – es findet eine Mottoparty statt: »Zur Benutzung freigegeben!« Noch ehe ich dazu komme, mich zu fragen, was mich drinnen wohl erwartet, schwingt die Eingangstür auf, und ich stehe in einer Wolke aus künstlichem Nebel. Diffuses Licht schimmert durch die Schwaden, zieht mich an wie eine Motte, Bässe dröhnen auf die Straße, und ich gehe hinein.



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