Erkar Bodin - Ein Yrangir-Fantasy-Krimi by Jan Viebahn

Erkar Bodin - Ein Yrangir-Fantasy-Krimi by Jan Viebahn

Autor:Jan Viebahn [Viebahn, Jan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-08-14T22:00:00+00:00


***

Bodin hatte Wallens zum großen Taubenschlag geschickt, um dort nachzufragen, ob es Nachricht von Farkar Lichthand gäbe. Er selbst stand kurze Zeit später vor der Tür von Risas Haus. Zwei Soldaten der kaiserlichen Garde flankierten den Eingang. Sie blickten stoisch geradeaus. Bevor er auch nur klopfen konnte, öffnete sich die Tür und Sanira stand vor ihm. »Erkar, gut, dass du da bist. Der Graf erwartet dich schon ungeduldig.« Sie sah verweint aus. Bodin verzog das Gesicht. Vor einigen Tagen hatte sie ihn noch mit kaltem Wasser überschüttet und fortgejagt, nun war er unentbehrlich. Sanira führte ihn die Treppe hinauf in den ersten Stock und fragte ihn, während sie die Tür zu Graf Josgurs Arbeitszimmer öffnete: »Darf es eine Erfrischung sein?«

»Nein!«, antwortete Erkar barsch. Scheinheilige Alte, dachte er bei sich. Dann betrat er den Raum. Die prunkvolle Einrichtung war bemerkenswert. Von goldgerahmten Ölgemälden bis hin zu erlesenen Teppichen war alles von außergewöhnlicher Qualität.

Josgur stand am Fenster. Sein Blick lag auf dem Garten, der zum Fluss hinausging. Er trug eine Uniform, die ihn als Befehlshaber des Regiments der kaiserlichen Garde auswies. Seine Haltung war militärisch stramm, die Hände hatte er auf dem Rücken gefaltet. Er trug kurzes braunes Haar, war fein säuberlich rasiert, und Erkar ertappte sich bei dem Gedanken, dass er gern eine Narbe in diese makellosen Gesichtszüge schneiden würde.

»Leutnant Bodin«, begrüßte ihn der Graf mit seinem leicht nasalen Tonfall, »ich bin froh, Euch zu sehen. Lasst mich zunächst sagen, dass ich inständig hoffe, wir können unseren alten Zwist für eine Weile beiseitelegen. Es geht schließlich um die Frau, die wir beide lieben!«

Erkar nickte knapp und kam sofort zur Sache. »Wann ist es passiert und wo?«

»Soweit ich weiß: gestern Abend. Ich war in einer militärischen Besprechung, die Gräfin hier zu Hause. Sanira kochte gerade das Abendessen und war in der Küche, als sie einen Schrei aus dem Garten hörte. Es war Risas Stimme. Sie lief sofort hinaus, konnte aber nur noch einige vermummte Gestalten erkennen, die sie durch die Büsche zum Fluss fortschleiften. Sanira rief um Hilfe. Doch es war niemand sonst in der Nähe.«

»Zeigt mir den Tatort, Graf!« Sie gingen hinunter in den Garten, und Erkar untersuchte äußerst sorgfältig das ganze Areal. Alles war total zertrampelt. Erkar blickte auf. »Wie viele waren es?«

»Es waren drei, alle vermummt in lange Mäntel mit Kapuzen. Sanira konnte nichts tun. Sie verluden Risa in ein kleines Boot und fuhren mit ihr den Fluss hinunter. Sanira lief schnurstracks zur Burg von Herzog Grimlok, wo wir tagten und informierte mich. Ich unterbrach sofort die Lagebesprechung. Meine Männer und ich haben alles abgesucht, doch fanden wir keinen Hinweis.« Bodin blickte böse drein.

»Ja, und dabei habt Ihr alle Spuren vernichtet!«, entfuhr es Erkar wütend.

Nun brauste auch der Graf auf: »Bodin, Ihr seid nur auf Wunsch des Kommandanten hier, da er sagt, Ihr seid sein bester Mann und würdet für Risa alles tun!« Erkar ging langsam ganz nah an den Grafen heran, sodass sich ihre Nasen fast berührten.

»Vielleicht wart Ihr es ja, der sie hat entführen lassen. Schon merkwürdig,



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