Elfenlied by Hennen Bernhard

Elfenlied by Hennen Bernhard

Autor:Hennen Bernhard
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: E Books der Verlagsgruppe Random House
veröffentlicht: 2011-05-17T22:00:00+00:00


Sturmrufers Ende

Leylin war eine wunderbare Reisegefährtin. Leider war ich gezwungen, solange sie bei uns weilte, weiter als Elfe Ganda zu erscheinen, damit der Betrug nicht ruchbar wurde. Ich hatte Gromjan alles über das Gespräch mit Shandral erzählt. Er wurde mit dem Elfenfürsten einig, und wir nahmen Leylin für eine stattliche Summe Gold in unsere Reihen auf, um sie zurück nach Arkadien zu bringen. Sie reiste nur mit einem kleinen Kleidersack, und ihre Begleitung bestand aus einem in die Jahre gekommenen Blütenfeenmann namens Mondauge. Er war so dick, dass er kaum noch fliegen konnte, aber er schaffte es, Leylin zum Lachen zu bringen. Nur deshalb spielte ich ihm keine Streiche. Leylin tat mir leid. Sie sollte noch ein schreckliches Schicksal haben, aber das ist eine andere Geschichte.

Kaum war Leylin bei uns eingetroffen, da machten wir uns auf den Weg zum nächsten Albenstern. Drei Tage wanderten wir, bis wir den Weg durch das Nichts wagten. Alles ging gut. Gromjan führte uns nach Arkadien. Fünf Tage, nachdem wir Feylanviek verlassen hatten, übergaben wir Leylin ihren Eltern. Sie machten keinen Hehl daraus, dass sie von Lutin nichts hielten. Die Tatsache, dass man ihre Tochter mit dem verrufenen Klan Gromjans geschickt hatte, betrachteten sie als Beleidigung. Und ich hörte, wie ihre eigene Mutter Leylin schalt, dass sie sich Shandral gegenüber wohl nicht höflich benommen habe. Ich stand kurz davor, dieser eingebildeten Schnepfe meine Meinung sagen, aber Mondauge hielt mich zurück. Er war der Überzeugung, dass mein Protest alles nur noch schlimmer machen würde. Er flüsterte mir auch zu, dass er um mein Geheimnis wisse und mich längst durchschaut habe. Schon deshalb solle ich besser keine Aufmerksamkeit erregen.

Bis dahin hatte ich Blütenfeen immer für etwas versponnene, weltfremde Geschöpfe gehalten. Sie von nun an anders zu sehen, legte den Grundstein für die tiefste Freundschaft meines Lebens.

Gromjan führte seine Herde tief ins Herz Arkadiens. Es ist ein wundersames Land. Die Elfen herrschen hier schon lange, und es heißt, sie hätten die Landschaft geformt und wilde Natur den Gesetzen der Harmonie unterworfen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber Arkadien ist wirklich von solcher Schönheit, dass einen ein seltsam melancholisches Gefühl überkommt, wenn man die Landschaft betrachtet. Selbst die Wildblumenwiesen sind schöner als die meisten Gärten, die ich gesehen habe.

Manchmal sahen wir auf entfernten Hügeln Kobolde arbeiten. Sie schienen große Mengen von Erde zu bewegen, um die Winkel von Hügelflanken zu verändern. Auch sah ich, wie sie ein neues Bett für einen Bach gruben.

Wir besuchten nur ein einziges Mal ein Dorf und gaben einen Teil des Goldes für Lebensmittel und Wein aus. An einem See, der nicht weit von der Stadt Lavianar entfernt lag, schlugen wir unser Lager auf.

Wir rasteten an einer kleinen Bucht, wo uns das Lied der Rohrdommel empfing. Und Gromjan überraschte mich. Ich hatte wieder meine richtige Gestalt angenommen und schleppte einen gut gefüllten Sack mit Echsendung, als er zu mir ans Ende der Herde kam. Er deutete auf eines der Jungtiere, die zwischen den großen Echsen wanderten. »Dort zwischen Torkelschritt und Wolfsbeißer siehst du Mondkragen. Dies wird deine Hornschildechse sein.



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