Duestere Vorzeichen by Stefan Burban

Duestere Vorzeichen by Stefan Burban

Autor:Stefan Burban [Burban, Stefan]
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Military SF, Science-Fiction
ISBN: 9783941258471
Herausgeber: Atlantis Verlag


Zwanzig Minuten später rückte die dezimierte Kreuzergruppe gegen den sich nähernden Feind aus. Stockton hatte auf sämtliche Finessen verzichtet und sich für eine eher traditionelle Formation entschieden. Gegen diesen Feind würden Finessen und Tricks nicht viel bringen.

Die Southampton mit ihren schweren Waffen bildete Zentrum und Anker der Aufstellung. Mit der Essex auf der Steuerbord- und der Kyoto auf der Backbordseite. Die Tombstone sicherte wiederum die Steuerbordseite der Essex. Damit hatte Stockton seine ganze schwere Artillerie im Zentrum konzentriert.

Die Courageously bildete an der rechten Flanke das Schlusslicht, während die beiden Fregatten Dawn und Sunset die linke Flanke der Formation schützten und somit direkt neben der Kyoto Position bezogen.

Sein Plan war ganz einfach. Die Kreuzergruppe würde direkt auf den Gegner zuhalten und aus allen Rohren feuern, sobald die feindlichen Schiffe in Feuerreichweite waren. Über Dinge wie Munitionsknappheit mussten sie sich zum Glück keine Sorgen machen. Sie würden feuern, bis die Torpedorohre glühten.

Aber das Wichtigste war, dass sie ihr Feuer nicht aufteilen würden. Es würde schon schwer genug sein, eins dieser Schiffe auch nur anzukratzen. Um es ernsthaft zu beschädigen, war eine große Portion Glück notwendig. Deswegen würden sie alles auf eine Karte setzen und das Feuer auf ein Schiff im Zentrum der gegnerischen Formation konzentrieren, das Stockton für das feindliche Flaggschiff hielt. Wenn es ihnen wenigstens gelang, es ernsthaft zu beschädigen oder sogar kampfunfähig zu schießen, dann war ihr Opfer nicht vergebens.

Sie brauchten fast fünfzig Minuten, bis sie in äußerster Feuerreichweite waren. Die längsten fünfzig Minuten, die Stockton je erlebt hatte. Es wurde auf der Brücke der Southampton wenig gesprochen. Und wenn doch, dann lediglich im Flüsterton. Als wäre der Feind in der Lage, sie zu belauschen. Eine aberwitzige Vorstellung. Doch das Gefühl des drohenden Verhängnisses, das sich ihnen näherte, ließ sich nicht abschütteln.

»Sir, wir sind in dreißig Sekunden in Torpedoreichweite«, meldete Howard pflichtbewusst.

»Torpedorohre laden und Mündungsklappen öffnen.«

Die Mannschaften arbeiteten mit äußerster Präzision und Disziplin. Innerhalb weniger Sekunden waren alle Schiffe der Gruppe feuerbereit.

»Feuerreichweite erreicht, Skipper.«

»Waffenfreigabe, Mr. Howard. Feuer frei!«

»Aye-aye, Skipper. Feuer frei.«

Der taktische Offizier der Southampton betätigte einige Kontrollen, die an Bord der restlichen Schiffe in gleicher Weise wiederholt wurden. Nur zwei Sekunden später rollte die erste Torpedowelle auf die Til-Nara-Schiffe zu.

Die Southampton war ein Schwerer Kreuzer der neuen Sioux-Klasse und mit 12 Torpedorohren bestückt. Die Essex und die Kyoto gehörten der älteren Night-Klasse an und konnten nur mit jeweils 10 Torpedorohren aufwarten. Die Tombstone, ein Leichter Kreuzer der Falcon-Klasse, verfügte über 8, der Zerstörer der Norfolk-Klasse über 3 Torpedorohre. Die Fregatten, Schiffe der alten Puma-Klasse, jeweils nur über 1 Torpedorohr.

Mit einer Salve war die Kampfgruppe also in der Lage, 45 Torpedos auf den Feind zu feuern. Die Flugkörper brauchten nur wenige Sekunden, um die Distanz zum Gegner zu überbrücken.

Menschliche und Til-Nara-Schiffe waren noch nie in kriegerischen Auseinandersetzungen aufeinandergetroffen. Daher wusste Stockton nicht, was er zu erwarten hatte. Auf der Oberfläche der Schiffe waren keine Waffenstellungen zu erkennen. Jedenfalls nichts, was einer menschlichen Definition auch nur nahe gekommen wäre.

Aber egal, was er sich vorgestellt hatte – nichts bereitete ihn auf das vor, was die Til-Nara zu bieten hatten.



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