Du bist nicht allein by Nicholas Sparks

Du bist nicht allein by Nicholas Sparks

Autor:Nicholas Sparks
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-01-06T23:00:00+00:00


23

Eine Stunde später steckte Mike den Kopf durch Julies Haustür. »Hallo, ich bin da!«, rief er.

Julie föhnte sich gerade im Bad die Haare, und Singer kam, als er Mikes Stimme vernahm, angetrottet, um ihn zu begrüßen.

»Hast du was an?«, rief Mike. Er hörte, wie der Föhn abgeschaltet wurde.

»Ja«, antwortete Julie, »komm ruhig rein.«

Mike ging durchs Schlafzimmer und spähte ins Bad.

»Du hast geduscht?«

»Ja. Ich kam mir irgendwie schmuddlig vor«, sagte sie. Sie wickelte das Kabel um den Föhn und räumte ihn in die Schublade. »Wenn so viel los ist wie heute, hab ich abends immer das Gefühl, von oben bis unten mit den Haaren anderer Leute voll zu sein. Bin gleich fertig.«

»Was dagegen, wenn ich hier bleibe?«

»Überhaupt nicht.«

Mike lehnte sich an die Kommode und sah zu, wie Julie zum Lidschatten griff und ihn mit einigen gekonnten Bewegungen um ihre Augen auftrug. Anschließend tuschte sie sich ebenso routiniert die Wimpern, erst oben, dann unten, den Kopf leicht zum Spiegel hin geneigt.

Wie sinnlich eine Frau beim Schminken wirkt, dachte Mike. Jede noch so kleine Veränderung, die sich vor seinen Augen vollzog, nahm er wahr. Zumal der Aufwand allein ihm galt, da sie an diesem Abend zu Hause bleiben wollten – ein Gedanke, den er ziemlich erotisch fand.

Er liebte Julie, da war er sich sicher, aber seine Empfindungen hatten sich, seit sie sich regelmäßig sahen, gewandelt. Sie waren nun keine Fantasien mehr, sondern etwas Reales, und Julie war ein unverzichtbarer Bestandteil seines Lebens geworden.

Sie legte ein Paar Ohrringe an, lächelte Mike im Spiegel kurz an und fühlte sich geschmeichelt von seiner Aufmerksamkeit. Sie sprühte sich ein wenig Parfüm auf Hals und Puls und rieb dann die Handgelenke aneinander.

»Besser?«, fragte sie und wandte sich zu Mike um.

»Du siehst wunderschön aus«, sagte er. »Wie immer.« Auf dem Weg durch die Tür streifte sie ihn. Mike folgte ihr, den Blick auf ihre sanft wiegenden Hüften und den wohlgerundeten Po geheftet. Barfuß und in verwaschener Jeans wirkte sie besonders anmutig, dabei wusste Mike, dass sie sich nicht anders bewegte als sonst.

»Heute Abend gibt's Steaks«, sagte sie. »Ist das in Ordnung?«

»Natürlich! Aber großen Hunger habe ich noch nicht. Hab heute später Mittagspause gemacht. Ich würde erst einmal gern ein Bier trinken.«

Julie reckte sich auf die Zehenspitzen, um ein Weinglas oben aus dem Schrank zu holen. Dabei rutschte ihre Bluse hoch, und ihr Bauch kam zum Vorschein. Mike wandte sich ab und zwang sich, an Baseball zu denken. Gleich darauf hielt sie ihm das Glas entgegen, und Mike schenkte ihr Wein ein. Dann nahm er sich selbst ein Bier. Er riss die Dose auf und nahm einen tiefen Schluck.

»Möchtest du noch ein bisschen draußen sitzen?«, fragte Julie.

»Gern.«

Sie traten auf die Veranda, und Julie hielt Singer die Fliegengittertür auf, um ihn in den Garten zu lassen. Sie trug eine ärmellose Bluse. Mike bemerkte die schmalen Muskeln ihres Oberarms und die Rundung ihrer Brust, und nicht zum ersten Mal stellte er sich vor, wie sie wohl nackt aussehen würde.

Er schloss die Augen, atmete tief durch und nahm noch einen tiefen Schluck, bis die Dose fast leer war.



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