Die Stimme des Nichts by Alan Dean Foster

Die Stimme des Nichts by Alan Dean Foster

Autor:Alan Dean Foster
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2011-12-25T23:00:00+00:00


Ein Traum. Seltsam, dachte Flinx, dass man träumen und sich dessen bewusst sein kann. Er beschloss, aufzuwachen, doch sein Nervensystem kam der Aufforderung nicht nach. Pip war in seiner Nähe, das spürte er, und darum hatte er keine Angst, obwohl ihm etwas sagte, dass sie ebenfalls bewusstlos war.

Nein, nicht bewusstlos, korrigierte er sich. Sie schlief. Das war ein Unterschied.

Diesmal war es nicht ringsumher schwarz, und da war kein allumfassendes, kosmosumspannendes Böses. Schließlich träumte er nicht immer das Gleiche. Die Gedanken auf Clarity Held gerichtet und nicht so ganz auf die ernsten, sorgsam überdachten Antworten, die sie auf seine Probleme gab, fühlte er sich, als würde er auf einem Blumenfeld ruhen, wo jedes zierliche Blütenblatt einen kleinen Teil seines Gewichts trug.

Physikalisch gesehen war das natürlich unmöglich. Doch das hier war ein Traum.

Clarity, Clarity, dachte er. Wie hatte er sie damals verlassen können, und sei es auch wegen seiner Suche nach sich selbst? Und wie hätte er es nicht tun können? Labil, wie er war, und gefährlich selbst für jemanden, den er sehr liebte, durfte er immer nur zeitweilig bei jemandem bleiben. Ansonsten war nicht abzusehen, welchen schrecklichen Einfluss er auf das Leben desjenigen haben würde.

Das Problem war, er wollte auf Claritys Leben nur zu gerne Einfluss haben und auch sein eigenes von ihr beeinflussen lassen. Er wusste nur nicht, wie das gehen sollte, ohne dass er ihr schadete. Wenn er nun sein Talent nicht mehr voll unter Kontrolle hatte, hatte er nicht das Recht, sie zu bitten, sich an ihn zu binden. Wer wollte schon mit einer biologischen Zeitbombe wie ihm zusammenleben? Mann, selbst jetzt im Traum, wo er sich an ihren Ausflug an den See erinnerte, an das sonnige Wetter und die blühenden Bäume und die kleinen Berührungen, selbst jetzt könnte er seine Empfindungen nach außen projizieren, wie es ihm in dem Einkaufszentrum in Reides passiert war. Aber wenn das so war, dann projizierte er wenigstens nicht das kosmische Böse. Was stattdessen, konnte er weder wissen noch vermuten, außer dass es nichts Schädliches war, soviel war ihm immerhin klar.

Auf jeden Fall konnte er nichts dagegen tun. So weit reichte seine Selbstbeherrschung nicht. Er schlief und träumte und konnte sich nicht selbst wecken. Er blieb ruhig, träumte von Blumen und weichem Bodenbewuchs und von Clarity Held.

Er erwachte auf einer Bank in Sphenes zu Recht berühmtem Kristallpark. Umgeben von Lichtreflexen und Regenbögen, lachenden Kindern und zufriedenen Eltern, setzte er sich auf und versuchte angestrengt, sich zu erinnern, was passiert war. Er war in seinem Hotelzimmer gewesen, das wusste er noch. Dann war eine Lieferung gekommen. Ein Päckchen. Hatte er es geöffnet? Ja. Und dann? Nichts.

Nein, das stimmte nicht ganz. Er konnte sich nicht entsinnen, eingeschlafen zu sein, aber er wusste, dass er geträumt hatte. Der Traum war ziemlich erotisch gewesen. Eine nette Abwechslung zu den häufigen Albträumen. Er hatte nicht einmal Kopfschmerzen.

Pip lag schlummernd am Ende der Bank auf einem alten Sack. Stirnrunzelnd beugte er sich zu ihr und musterte ihr Behelfsbett. Obwohl die Kunstfaser ungewöhnlich fest war, hatte der Sack am Boden ein Loch von der Größe eines Minidrachen.



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