Die Schule der magischen Tiere | Nass und nasser! by Margit Auer

Die Schule der magischen Tiere | Nass und nasser! by Margit Auer

Autor:Margit Auer [Auer, Margit]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen Verlag, Hamburg
veröffentlicht: 2015-07-13T16:00:00+00:00


13. Kapitel

Leander

Henry und Leander gingen zurück zur Höhle.

Immer wieder sah Henry die Raubkatze an. Er war so stolz!

Keine Ratte! Keine Fledermaus! Keine popelige Schildkröte! Nein, er hatte eine majestätische Raubkatze bekommen! Damit war er all seine Sorgen los!

„Mann, ist das super, dass ich dich jetzt hab!“ Henry strich Leander über das weiche Fell. „Du kennst dich in der Wildnis aus! Du kannst mir was zu essen holen, mir die besten Wasserstellen zeigen, und kannst du mir auch ein bequemes Bett herrichten? Duftige Blätter und Moos und so …“ Er zwinkerte dem Leoparden zu. Die Nacht gestern war doch ziemlich hart gewesen, seine Schulter tat immer noch weh.

Der Leopard knurrte.

„… bitte?“, fügte Henry schnell hinzu.

Aber Leander antwortete nicht.

Henry erzählte dem Leoparden von seinem wunderschönen Zuhause. „Ich wohne in einem riesigen Haus mit großem Garten und muss überhaupt nichts machen. Die Speisekammer ist immer mit

den leckersten Sachen gefüllt. Wir haben einen Gärtner und eine Haushälterin. Wenn ich was brauche, muss ich nur mit den Fingern schnippen! Puh!“ Er roch an seinem Hemd, das noch immer wie ein nasser Lappen über der Schulter hing. „Äh, würdest du das dann bitte mal waschen? Riecht ziemlich streng!“

Leander schritt neben Henry her und sagte noch immer nichts. Henry erzählte einfach weiter.

„Gestern haben wir eine große Party gefeiert, die ganze Klasse war da. Eine Band hat gespielt, ,Tausendsassa‘, kennst du wahrscheinlich nicht. Echt krass war das! Schade, dass du nicht dabei warst … Boah, ich hab schon wieder Hunger. Holst du mir was zu essen?“

Leander blieb stehen. Er drehte seinen Kopf zu Henry und blickte ihn lange an.

„Henry“, knurrte er mit tiefer Stimme. „So geht das nicht.“ Er schüttelte langsam seinen Kopf.

Henry hielt den Atem an. Sein Tier war so unglaublich schön! Das goldgelbe Fell mit seinen schwarzen Flecken glänzte in der Vormittagssonne.

„Ich helfe dir gern, Henry.“ Die Stimme des

Leoparden klang freundlich. „Denn ich bin dein Freund. Du kannst dich immer auf mich verlassen. Aber du wirst mich nicht herumkommandieren, ist das klar?“

Henry schluckte.

Der Wind rauschte durch die Bäume.

Irgendwo pochte ein Specht.

Leander sah ihn an, aus seinen honiggelben Augen.

Auf einmal schämte sich Henry. Er senkte den Kopf. „In Ordnung“, flüsterte er. Er fasste kurz Mut, bevor er fragte: „Aber … Aber zeigst du mir dann, wie ich im Wald überleben kann?“

Leander nickte und rieb seinen Kopf an Henrys nacktem Knie.

Vorsichtig streichelte Henry seine seidige Stirn.

Der Leopard führte Henry zu einem Bach, wo er seinen Durst stillen konnte. Er zeigte ihm Brombeerbüsche und Haselnusssträucher. „Die Nüsse kannst du mit einem Stein aufknacken.“ Der Leopard ließ seine Pfote nach vorne schnellen und rollte sie wie Murmeln durch die Gegend. „Versuch’s mal!“

Henry sammelte Nüsse und suchte sich einen geeigneten Stein. Tatsächlich, sie schmeckten süß und mehlig – fast so gut wie Frau Rettichs Muffins.

Stundenlang streunten die beiden Freunde durch den Wald, ehe sie zur Höhle zurückkehrten.

„Jetzt bauen wir uns ein schönes Bett“, sagte Leander.



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