Die Rose der Highlands by Amy Cameron

Die Rose der Highlands by Amy Cameron

Autor:Amy Cameron [Cameron, Amy]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
ISBN: 9783492953870
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 2012-02-14T16:42:20+00:00


29

Rose lief ein heißer Schauer über den Rücken, als Keith den Arm um sie legte. Sie wusste nicht recht, wie ihr geschah, aber in ihrem Bauch fühlte sich alles so an, wie es in den Liebesromanen beschrieben war, die in der St. Georges die Runde machten. Ganz kurz schweiften ihre Gedanken, die mit der Frage, ob das wohl wirklich Verliebtheit war, was sie empfand, beschäftigt waren, zu ihrer Mutter ab. Diese hatte sie regelrecht von der Tanzfläche gezerrt und grob auf den Flur hinausgedrängt. Dort hatte sie ihr eine wortreiche Standpauke gehalten und ihr das Versprechen abgerungen, ab sofort einen großen Bogen um Isobels Verlobten zu machen. Der Verlobte deiner Schwester ist für dich tabu, mein Kind, hatte ihre Mutter zum Abschluss befohlen. Das Schlimme daran war, dass Rose es wirklich versucht hatte. Sie hatte sogar ein paarmal mit Padruig getanzt, was sie allerdings entsetzlich gelangweilt hatte. Doch dann hatte der Lord sie ganz geschickt den Armen des jungen Mannes entwunden und mit ihr auf eine Weise getanzt, die sie selbst in der Erinnerung noch schwindlig werden ließ.

»Deine Mutter beobachtet uns«, hatte er ihr ins Ohr geraunt, woraufhin sie ihm in ihrem Übermut vorgeschlagen hatte, das Fest vorübergehend zu verlassen. Denn noch eine Standpauke hatte sie nicht über sich ergehen lassen wollen.

»Nichts lieber als das«, hatte er geflüstert.

»Ich gehe zuerst. Wir treffen uns am Stall. Du gehst aus dem Haus und hältst dich rechts. Das Gebäude, das du linkerhand siehst, ist es. Bis gleich!«, hatte sie ihm zugeraunt und sich wie eine überaus verwegene, junge Dame gefühlt. Dann hatte sie ihn auf der Tanzfläche stehen gelassen und war nach draußen geeilt. Und zwar so schnell, dass ihre Mutter ihr nicht hatte folgen können. Ebenso wenig wie Isobel, die sich wutschnaubend in die Kaminecke zurückgezogen hatte, von wo aus sie mit versteinerter Miene jeden ihrer Schritte beobachtet hatte.

Trotz Nieselregens war Rose in ihrem dünnen Kleidchen und ohne Mantel zum Stall gerannt. Dort angekommen hatte ihr Herz rasend geklopft. Und nicht nur, weil sie gerannt war. Sie wusste selbst nicht, wann sich das, was zunächst als Rache für Isobels Gemeinheiten gedacht gewesen war, verselbstständigt hatte. Anfangs hatte sie Isobel doch nur ärgern wollen, aber als Keith eine Schweigeminute für ihren geliebten Vater vorgeschlagen hatte, da … ja, da hatte er ihr Herz berührt. Und nun war geschehen, was nicht sein durfte. Der Verlobte ihrer Schwester brachte ihre Knie zum Zittern. Sie hatte sich an der Box abstützen müssen. Ob er wohl wirklich zum Stall kommt, hatte sie sich bang gefragt. Dann hatte sie Schritte gehört …

Und tatsächlich, nur wenige Augenblicke später war Keith ihr gefolgt und hatte, nachdem er sie voller Begierde betrachtet hatte, stumm den Arm um ihre Taille geschlungen. Genauso standen sie immer noch da und blickten sich tief in die Augen. Rose hatte das Gefühl, an der Stelle, an der sie seine Berührung spürte, müsste sie verglühen. So heiß wurde ihr.

»Das war eine wunderbare Idee, liebste Rose, wie sehr habe ich mir gewünscht, mit dir allen zu sein«, gurrte Keith.



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