Die Eskalation: Thriller (German Edition) by Brandhorst Andreas

Die Eskalation: Thriller (German Edition) by Brandhorst Andreas

Autor:Brandhorst, Andreas [Brandhorst, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2020-10-04T16:00:00+00:00


54

Kooperation, dachte Viktoria und blickte über die Treppe – der Weg nach unten war ziemlich lang. Goliath bot Kooperation an, so hatte sie seine Botschaft verstanden. Aber wenn Camelot den Feldzug gegen die Maschinenintelligenz fortsetzte, kam es unweigerlich zur Katastrophe.

Sie blieb auf dem ersten Treppenabsatz stehen, den Kopf voller wirrer Gedankenfragmente.

»Camelot hat die Macht übernommen«, sagte Bjarne neben ihr. »Und das nicht nur hier in New York, nehme ich an. All dies scheint mir gut aufeinander abgestimmt. Goliath isoliert die Städte, und ohne seine Präsenz gibt es innerhalb der Metropolen niemanden, der sich Camelot entgegenstellen kann. Ein weltweiter Coup d’État.«

Viktoria sah sich um. Jonathan Gardner oder andere Leute von Camelot befanden sich nicht in der Nähe. Man überließ sie sich selbst – der neue Stadtverwalter schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein.

»Glauben Sie, dass er Artus ist?«, fragte Viktoria. »Conrad?«

Bjarne zuckte mit den Schultern, und Mortimer Swift sagte: »Welche Rolle würde es für uns spielen? Würde sich dadurch irgendetwas für uns ändern?«

Viktoria atmete tief durch, als ihr etwas anderes einfiel. »Emily Baker. Ich habe im Konsulat vergessen, Goliath nach ihr zu fragen.«

Sie wichen beiseite, als ein älterer Mann die Treppe heraufkam, begleitet von zwei Bewaffneten. Viktoria kannte ihn nicht – vielleicht erwarteten ihn ebenfalls ein kurzes Gespräch mit Conrad und anschließend eine Stunde Bedenkzeit.

»Die Tochter der alten Joyce«, erinnerte sich Bjarne.

»Ja. Ich habe ihr versprochen, dass wir Emily suchen und ihr Lebensmittel schicken.«

»Sie haben es gut gemeint«, sagte Mortimer Swift. »Doch nicht alle Versprechen lassen sich einlösen.«

Viktoria sah ihn an. »New York und die anderen Städte dieser Welt sind voller Menschen wie Joyce Baker, jeder einzelne von ihnen mit eigenen Hoffnungen, Wünschen und Träumen, und jedes dieser Schicksale zählt, das dürfen wir nie vergessen. Die große Anzahl der Betroffenen macht das Individuum nicht weniger wichtig.«

Swift nickte. »Eine Einstellung, die Sie ehrt, Mrs. Dahl. Allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass es um mehr geht, um viel mehr.«

»Madame …« Alessandra kam mit eiligen Schritten die Treppe herab und blieb bei ihnen stehen. »Es tut mir leid. Es geschah von einem Moment zum anderen. Plötzlich waren die Leute hier …«

»Eine Stunde«, sagte Viktoria. »Entweder schließen Sie sich Camelot an, oder Sie gelten als Feind.«

Alessandra schüttelte sofort den Kopf. »Ich werde mich auf keinen Fall auf die Seite dieser Leute schlagen, Madame!«

Viktoria wandte sich an Bjarne und Mortimer Swift. »Was macht Camelot mit Feinden?«

»Ich fürchte, die Antwort würde uns nicht gefallen«, meinte Bjarne.

»Fünf Minuten sind schon vorbei«, sagte Swift. »Sollen wir hier eine Stunde lang herumstehen? Was haben Sie vor, Mrs. Dahl? Wie wollen Sie sich entscheiden?«

»Wie ich mich entscheiden will?«, entfuhr es ihr überrascht. »Ziehen Sie tatsächlich in Erwähnung, dass ich Conrads Angebot annehme?«

Weitere Personen kamen die Treppe herauf und gingen an ihnen vorbei.

Bjarne Nansen blickte auf seine Uhr. »Die Zeit könnte gerade so ausreichen. Vorausgesetzt, wir finden ein Transportmittel, Elektroräder oder besser einen Wagen.«

»Wie meinst du das?«, fragte Viktoria.

»LaGuardia Airport. Von dort starten noch Flugzeuge, die Menschen transportieren. Wenn wir uns beeilen, könnte es uns gelingen, die Stadt zu verlassen.«

Viktoria fühlte Alessandras Blick.



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