Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman by John Green & Sophie Zeitz

Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman by John Green & Sophie Zeitz

Autor:John Green & Sophie Zeitz [Green, John]
Die sprache: deu
Format: mobi
ISBN: 9783423624497
Herausgeber: DTV Deutscher Taschenbuch
veröffentlicht: 2008-01-01T23:00:00+00:00


Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

[12] Am folgenden Donnerstag wurde Colin von einem Klanggemisch aus Hahnenschrei und Hassans Gebet geweckt. Er rollte sich aus dem Bett, zog ein T-Shirt über, ging aufs Klo und kam durch das gemeinsame Bad in Hassans Zimmer. Hassan lag schon wieder im Bett und hatte die Augen geschlossen.

»Kannst du das nächste Mal ein bisschen leiser beten? Gott hört dich bestimmt auch, wenn du flüsterst, oder?«, fragte er.

»Ich melde mich krank«, sagte Hassan, ohne die Augen zu öffnen. »Ich glaube, ich habe eine Nebenhöhlenentzündung, und außerdem brauche ich mal einen freien Tag. Mensch, das mit dem Arbeiten ist ja schön und gut, aber ich muss auch mal in Unterhose im Bett bleiben und Richterin Judy gucken können. Ist dir klar, dass ich zwölf Tage lang nicht Richterin Judy gesehen habe? Stell dir vor, du wärst zwölf Tage von der Liebe deines Lebens getrennt.« Colin starrte Hassan schweigend an. Hassan schlug die Augen auf. »Ach. Richtig. Tut mir leid.«

»Du kannst dich nicht krankmelden. Dein Boss arbeitet hier. Im Haus. Sie merkt, dass du nicht krank bist.«

»Donnerstag fährt sie raus zur Fabrik, Dumpfbacke. Du musst besser aufpassen. Heute ist der perfekte Tag, sich krankzumelden. Ich muss meine emotionalen Batterien aufladen.«

»Du hast deine Batterien ein Jahr lang aufgeladen. Seit zwölf Monaten arbeitest du nicht und gehst nicht zur Schule.«

Hassan grinste. »Musst du nicht langsam zur Arbeit?«

»Ruf wenigstens deine Mutter an und sag ihr, sie soll einen Scheck an die Uni schicken. Die Frist für die Anmeldegebühr geht noch vier Wochen. Ich habe im Internet nachgesehen.«

Hassan öffnete die Augen nicht. »Wie heißt noch mal dieses Wort? Mann, es liegt mir auf der Zunge. Roo-raa-ree … ach ja. Ritzenkrümel, du Arsch mit Ohren. Ritzen. Krümel.«

Als Colin die Treppe herunterkam, war Hollis schon auf den Beinen, falls sie nicht die ganze Nacht wach gewesen war. Sie steckte in einem knallrosa Hosenanzug. »Ein herrlicher Tag auf dem Land«, verkündete sie. »Tageshöchstwerte nicht über 28 Grad heute. Gott, bin ich froh, dass nur einmal in der Woche Donnerstag ist.«

Colin setzte sich zu ihr an den Wohnzimmertisch und fragte: »Was tun Sie donnerstags eigentlich?«

»Also, morgens fahre ich raus zum Werk und sehe nach dem Rechten. Und gegen Mittag fahre ich dann nach Memphis, um das Warenlager zu besuchen.«

»Warum ist das Lager in Memphis und nicht in Gutshot?«, fragte Colin.

»Meine Güte, du stellst zu viele Fragen«, gab Hollis zurück. »Pass auf. Ihr Jungs habt inzwischen fast alle im Werk befragt. Ab jetzt besucht ihr die anderen Gutshoter, die Werksarbeiter im Ruhestand und so weiter. Stellt ihnen weiter nur die vier Fragen, aber bleibt ruhig etwas länger, der Höflichkeit halber und so.«

Colin nickte. Nach kurzem Schweigen sagte er: »Hassan ist krank. Er hat Nebenhöhlenentzündung.«

»Der Arme. Na gut, dann gehst du allein mit Lindsey. Ihr habt ein bisschen Fahrerei vor euch. Heute besucht ihr die Oldies.«

»Die Oldies?«

»So nennt Lindsey die Leute im Bradforder Altersheim. Viele von ihnen bekommen ihre Rente von Gutshot Textiles. Früher ist Lindsey sie regelmäßig besuchen gegangen. Bis sie anfing«, Hollis seufzte, »mit diesem«, sie seufzte wieder, »Kerl rumzuhängen.



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