Die drei !!! - Undercover im Netz by Maja von Vogel

Die drei !!! - Undercover im Netz by Maja von Vogel

Autor:Maja von Vogel [Vogel, Maja von]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-12-20T00:00:00+00:00


Ein überraschendes Geständnis

Zwei Tage später saß die Clique im Lucky Star und ging einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nach: Milchkaffee trinken und über die anderen Gäste lästern.

»Manche Leute übertreiben es einfach.« Lizzy zeigte auf eine junge, sehr auffällig geschminkte Frau. »Für meinen Geschmack hat die viel zu viel Farbe im Gesicht.«

Marie nickte. »Stimmt. Ein Wunder, dass das Make-up nicht abbröckelt.« Sie nahm einen Schluck Kaffee. »Wie haben eigentlich die anderen auf die Fotos reagiert, die du letztens herumgeschickt hast?«

»Du meinst, die Bilder vom Baywatch-Team?« Lizzy grinste. »Die sind eingeschlagen wie eine Bombe!«

»Genau«, plapperte Kathi weiter. »Jeanette und Carmen sind jetzt bei allen total unten durch. Sie haben sich zum Gespött der ganzen Schule gemacht.«

»Heute ist Carmen nicht zum Unterricht gekommen«, sagte Eva.

»Die Arme!« Kathis Stimme triefte vor falschem Mitleid. »Was hat sie nur? Hoffentlich ist sie nicht ernsthaft krank!«

Lizzy zuckte mit den Schultern. »Das ist mir so was von egal. Am besten wäre es, die beiden würden überhaupt nicht mehr in unserer Klasse auftauchen. Ich kann den Anblick von hässlichen Menschen einfach nicht ertragen.«

Marie musste einmal tief durchatmen, um nichts Unüberlegtes zu sagen. Es fiel ihr immer schwerer, ihre wirkliche Meinung zu den fiesen Lästereien vor den anderen zu verbergen.

»Ich schätze, mit Jeannette und Carmen sind wir fertig«, stellte Lizzy fest. »Als Nächstes sollten wir uns diese aufgeblasene Möchtegern-Detektivclique vornehmen.« »Meinst du Die drei!!!?«, fragte Eva.

Lizzy nickte. »Genau. Die stehen schon länger auf meiner Abschussliste.«

Marie starrte Lizzy ungläubig an. In letzter Sekunde unterdrückte sie einen überraschten Ausruf und versuchte, ein völlig normales Gesicht zu machen.

Trotzdem musste man ihr etwas ansehen, denn Kathi fragte scheinheilig: »Was ist los, Mary? Du bist ja plötzlich kreidebleich im Gesicht. Geht’s dir nicht gut?«

»D...doch, doch«, versicherte Marie schnell. »Ich muss nur mal schnell aufs Klo.«

Sie sprang auf und lief zur Toilette. Dort atmete sie mehrmals tief durch und ließ kaltes Wasser über ihre Handgelenke laufen, während sie darauf wartete, dass sich ihr galoppierender Herzschlag wieder beruhigte. Als sie in den Spiegel sah, zuckte sie zusammen. Sie war tatsächlich so weiß wie ein Gespenst. Schnell kniff sie sich in die Wangen, um wieder eine gesunde Gesichtsfarbe zu bekommen.

»Reiß dich zusammen, Marie!«, murmelte sie ihrem Spiegelbild beschwörend zu. »Weiche Knie kannst du dir jetzt nicht erlauben. Bleib ganz cool!« Aber das war leichter gesagt als getan. Nach ein paar Minuten ging es ihr besser. Sie überprüfte den Sitz ihrer Perücke, ordnete ihre roten Locken und bereitete sich innerlich darauf vor, der Clique wieder gegenüberzutreten. Jetzt war schauspielerisches Talent gefragt. Ehe sie zum Tisch ging, zauberte Marie ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie konnte nur hoffen, dass sie überzeugend wirkte.

»Da bin ich wieder!«, sagte sie so fröhlich wie möglich. »Sorry, aber mir war plötzlich ein bisschen übel. Vielleicht hab ich zu viel Kaffee getrunken.«

»Möglich«, sagte Lizzy. In ihren Augen lag ein seltsamer Ausdruck, den Marie nicht richtig deuten konnte. War es Ärger?

Oder Enttäuschung? Oder war sie selbst inzwischen schon so überspannt, dass sie sich alles Mögliche einbildete?

Marie beschloss, an das Gespräch von vorhin anzuknüpfen. Sie musste unbedingt herausfinden, was Lizzy plante.



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