Der Wolkenatlas by Mitchell David

Der Wolkenatlas by Mitchell David

Autor:Mitchell, David [Mitchell, David]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Herausgeber: Rowohlt (com)
veröffentlicht: 2015-11-05T16:00:00+00:00


An diesem Abend un an den näksten wanderte ne meckernde Herde Besucher zu unserm Haus, von überall aus den Neun Tälern kamn sie, Verwante, Brüder, Familje aus vorbein Leben un halb Fremde wo wir nur vom Tauschen kannten, ja, jeder zwischen Mauka un Mormon klopfte an unsre Tür um nachzukucken ob Old Ma Yibber wahr gesprochen hatte un ne echte Prescient bei den Baileys wohnte. Klar mussten wir sie alle reinbitten, un sie standen mit offnem Mund da un gafften als wie wenn Sonmi selber in unsrer Küche säß, aber ihr Staunen tat sie nich von abhalten unser Kau in sich reinzuschlingn un unser Bräu wechzugluckern, un währnd sie tranken, sprudelte ne endlose Flut von Fragen über Prescience un das boah dolle Schiff aus ihnn raus.

Un jetz kommt das Komische. Meronym tat auf jede Frage antworten, aber ihre Antworts stillten deine Neugier nich, nee, nich n bisschen. Wie mein Vetter Spensa vom Cluny Haus sie fragte, wie fährtn euer Schiff?, sagte die Prescient, mit Fusionsmotorn. Alle nickten so weise wie Sonmi, ach, Fusionsmotorn, klar, aber keiner fragte was n Fusionsmotor eignlich is, weil sie wollten vor den andern nich babarisch un dumm dastehn. Die Äbtissin tat Meronym bitten uns auf ner Karte vonner Welt Prescience Isle zu zeigen, aber Meronym tippte einfach auf irgne Stelle un sagte: Hier.

Wo?, ham wir gefragt. Da war nemmich nix wie blaus Meer un ich für mein Teil dachte mir, sie tut uns mächtich hoppnehmn.

Prescience I wär auf keiner Karte drauf wo seit kurz vorm Untergang gemacht war, sagte Meronym, weil die Gründer hättn die Insel geheim gehalten. Auf ältern Karten wär sie drauf, ja, aber nich auf der Äbtissin ihre.

Ich hatte n bisschen Mut gesammelt un fragte unsern Besuch wieso die Prescients mit all ihrm hohn Clever was über uns Talleute lernn wollten. Was konnten wir ihr schon beibringn was sie nich schon lange wissen tat? Der lernde Geist is n lebendicher Geist, sagte Meronym, un jedes Clever is wahres Clever, altes Clever oder neues, hohes Clever oder niedres. Keiner außer ich sah die Schmeichelfeile wo sie mit ihrn Worten abschoss, un keiner sah wie die verschlagne Schnüfflerin unser Nichwissen nahm um ihre wahrn Ziele zu vernebeln, drum tat ich mit meiner näksten Frage s Feuer noch n bisschen schürn. Aber ihr Prescients habt doch mehr dolles un mächtiches Clever als wie die ganze Welt, ne? Ach, so schlau tat sie ihre Worte wähln! Wir ham mehr als wie die Stämme auf Ha-Why, wenicher als wie die Alten vorm Untergang. Seht ihr? Sagt eim nich sonders viel, ne?

Ich tu mich nur an drei ehrliche Antworts von ihr erinnern. Ruby von den Potters wollte wissen warum den Prescients ihre Haut so dunkel is wie ne Kokinuss, weil wir hatten noch nie n Bleichen oder Rosanen von ihrm Schiff kommn sehn. Meronym sagte, ihre Vorfahrn hätten vorm Untergang ihrn Samen geändert um dunkle Babbas zu machen wo vor der Rotgrind-Krankheit geschützt warn, un so hatten auch die Babbas von den Babbas ne dunkle Haut gekriegt, wie der Vater so der Sohn, ja, genau wie bei Kanickels un Gurken.



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