Der Storch von Landow by Egon Schmidt
Autor:Egon Schmidt [Schmidt, Egon]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Trompeterbücher, DDR
Herausgeber: Kinderbuchverlag Berlin
veröffentlicht: 1960-12-31T23:00:00+00:00
Er springt los und will sich auf den Storch werfen. Der breitet seine Schwingen, bewegt sich schnell, schreckhaft zucken Hals und Schnabel. Da erhebt er sich und fliegt los, es ist mehr ein Flattern, auf den Jungen zu.
Jochen wirft sich ins Gras, über ihn hinweg rauscht der Vogel. Er spürt den heftigen Flügelschlag.
Als er wieder aufblickt, sieht er den Storch stehen, ein paar Schritte zu den Mieten hin, nur ein Schatten im Nebel.
Ich muà ihn haben, denkt Jochen. Er stemmt sich hoch und läuft los, auf den Storch zu. Er will ihn greifen, stürzt aber, spürt nur den flatternden Flügel. Weg ist der Storch. Eine Feder hält Jochen in der Hand. Er hetzt dem Tier nach. Er fängt es nicht.
Er hält ein, als er die Nässe in seinen Schuhen spürt.
Richtig fliegen kann er nicht mehr, denkt Jochen, nur noch hüpfen und flattern. Aber warum bleibt er hier in der Niederung?
Wie ein Schreck überfällt ihn die Erinnerung an das, was ihr Lehrer einmal erzählte: Alte Elefanten, die ihren Tod nahen fühlen, trennen sich von der Herde und verkriechen sich in einem unzugänglichen Sumpf, um dort einsam zu sterben. Sterben soll er nicht. Darf er nicht. Ob er überhaupt noch Futter findet? Er muà aber etwas zu fressen haben.
Im Nebel tappt der Junge zum See. Da ist der Graben. Hier könnte man Frösche fangen. Im Sommer ist es leicht. Da quaken sie laut. Nun ist keiner zu hören. Ob es noch Frösche gibt?
Mit einem Stock stochert Jochen im modrigen Wasser. Nichts. Er wühlt den Schlamm auf. Nichts.
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