Der goldene Hades by Wallace Edgar

Der goldene Hades by Wallace Edgar

Autor:Wallace, Edgar [Wallace, Edgar]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-03-05T09:31:21+00:00


13

Am Abend speiste Corelly mit Flint zusammen, und zwar in dessen vornehmem Klub.

»Ich hatte gehofft, daß Sie aus Cavan mehr herausbekommen würden«, sagte der Chef bedauernd. »Den ganzen Nachmittag habe ich mit dem General staatsanwalt über diesen sonderbaren Fall verhandelt. Wir waren uns keineswegs im klaren, was wir unter dem Kult des goldenen Hades verstehen sollten. Darum würde uns viel daran liegen, mehr Einzelheiten zu erfahren. Der Staatsanwalt hält Cavan für einen tüchtigen, klugen Mann und hervorragenden Gelehrten, der auf den verschiedensten Gebieten äußerst beschlagen sei. Nun, offenbar kennt er ihn flüchtig und wird vielleicht selbst versuchen, ob er den Professor als Experten gewinnen kann.«

Corelly war nicht gerade rosig gestimmt. Er seufzte.

»Ich kam gar nicht dazu, die Einzelheiten mit ihm zu besprechen. Bevor ich die wichtigen Punkte überhaupt anschneiden konnte, komplimentierte er mich schon wieder hinaus.«

»Das ist schade. Er hätte uns den größten Dienst erweisen können.«

»Natürlich, und ich habe mir seither den Kopf zerbrochen, wie wir Cavan zum Sprechen bringen könnten. Er hat genug Geld und daher kein pekuniäres Interesse, seine Kenntnisse nutzbringend zu verwerten. Auf der anderen Seite ist es aber auch möglich, daß er mir alles über Hadesverehrer gesagt hat, was er weiß.«

»Haben Sie eigentlich nachgeforscht, wer der Requisitenverwalter im Theater ist, und vor allem, wer ihm das gestempelte Geld gegeben hat?«

»Ja, ich habe zwei Dinge geklärt, die mir besonders wichtig erschienen. Einmal die Herkunft des Geldes, zweitens die Geschichte Fattys. Sowohl der Requisitenverwalter als auch Fatty haben die Wahrheit gesagt. Der Mann, von dem die Banknoten für das Theater stammten, macht auch Kinoplakate. Er hatte gerade den Auftrag, ein Aushangplakat für einen neuen Film anzufertigen, der von Geld und Reichtum handelt und da war ihm die Reklameidee gekommen, die Ränder mit nachgemachtem Papiergeld zu bekleben, so daß das Werbebild ringsum von Banknoten eingerahmt war. Da er aber kein imitiertes Geld mehr zur Hand hatte, schickte er seinen Sohn zu dem Lieferanten, von dem er gewöhnlich solche Scheine bezog. Der Junge kam früher als erwartet zu seinem Vater zurück und erzählte irgendeine Geschichte von einem Mann, den er unterwegs getroffen und der ihm ein Paket in die Tasche gesteckt habe. Der Vater öffnete es, und da stellte sich heraus, daß es sich um ein riesiges Bündel Banknoten handelte. Natürlich glaubte der Plakatmann, daß es die imitierten Scheine für die Kinoaffiche wären, und klebte tatsächlich eine ganze Menge dieser Tausenddollarscheine auf das Aushängebrett. Die Polizei ist jetzt damit beschäftigt, diese wertvollen Papiere mit warmem Wasser wieder abzulösen. Es waren aber so viele Banknoten, daß der Mann kaum die Hälfte davon auf seinem Plakat unterbringen konnte. Er gab daher die anderen, da sie sehr gut aussahen, dem Requisitenverwalter des Theaters, der ihn schon vor einiger Zeit gebeten hatte, ihm gut nachgemachtes Geld zu verschaffen.«

»Dann stimmte also Fattys Geschichte?«

»Vollkommen. Er ist auf seiner Flucht dem Jungen des Plakatmannes begegnet. Eines möchte ich noch …«

Corelly brach plötzlich ab und blickte zum Klubeingang. Eine junge Dame kam langsam durch den Mittelgang des Restaurants - gefolgt von Mr. Bertram, ihrem Vater, der ein sehr nachdenkliches Gesicht machte.



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