Das seltsame Genie by H. G. Francis

Das seltsame Genie by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1980-04-15T01:00:00+00:00


5.

„Ich bin der Ansicht, wir sollten Coghan im Auge behalten", sagte Homer G. Adams, als er wenig später mit Tifflor in dessen Büro in Imperium-Alpha allein war.

Der Erste Terraner nickte, obwohl er die Worte des Freundes gar nicht gehört zu haben schien.

„Mir macht etwas anderes weit mehr Sorgen", erwiderte er, nachdem er sich einen Kaffee aus dem Automaten geholt haste. Er trank die heiße Flüssigkeit vorsichtig in kleinen Schlucken, um sich nicht zu verbrühen.

„Und das ist die Börse."

„Die Börse?" fragte Adams. Es war selten, daß der Finanzexperte einmal überrascht war. Jetzt war er es.

„Wenn wir schon die Gefahr höher einschätzen, daß wir die Erde verlassen müssen, als die Chance, daß wir bleiben können, was spiels dann die Börse noch für eine Rolle?"

„Jetzt bist du wahrscheinlich ein wenig betriebsblind", sagte Tifflor. „Ich denke nicht an das wirtschaftliche Geschehen. Hier steht der totale Zusammenbruch unmittelbar bevor, es sei denn, wir könnten den Menschen die berechtigte Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben."

„Ich verstehe", entgegnete Homer G. Adams. „Die Börse ist das Fieberthermometer unserer Welt. Der Sturz der Kurse zeigt die Hoffnungslosigkeit an, die die Menschheit erfaßt hat. Alle, die noch vor wenigen Wochen auf einen ewig währenden Boom gesetzt haben, fürchten jetzt den nahen Untergang."

„Damit haben Sie nicht einmal unrecht, wenngleich die Chancen nicht so schlecht stehen wie die Kurse. Es gibt immer noch eine Hoffnung, und je hoffnungsvoller die Menschen sind, desto mehr Energie können sie frei machen. Darauf kommt es an. Wenn sich Resignation auf der Erde breitmacht, oder wenn die Menschen in ihrer Hoffnungslosigkeit in Panik verfallen, bricht ein Chaos aus, dem wir dann nicht mehr Herr werden können. Das wäre dann die Apokalypse."

Homer G. Adams strich sich über den Kopf.

„Wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du also, daß ich Maßnahmen ergreife, mit denen die Kurse an der Börse in die Höhe getrieben werden können."

„Genau das", antwortete der Erste Terraner. „Wir müssen retten, was zu retten ist. Das können wir tun, wenn wir zunächst einmal Optimismus verbreiten. Falsch wäre es, wenn ich eine Pressekonferenz gäbe, auf der ich von positiven Lösungen reden würde. Das wäre zu direkt und zu unglaubwürdig."

„Wir müssen die Stimmung auf indirektem Wege aufbauen", bestätigte der Wirtschaftsminister der LFT. „Wenn wir die Börse als Gradmesser der Hoffnung nehmen, ist sie fraglos der beste Ansatzpunkt. Mit ihrer Hilfe können wir die Menschen wieder aufbauen."

„Dabei sind wir uns einig darüber, daß sie uns in neun Tagen vielleicht verfluchen werden", sagte Tifflor, „aber dann sollte es uns gelungen sein, wenigstens ein Drittel der Menschheit zu retten. Wenn der auf der Erde verbleibende Rest mich dann zerreißt, soil es mir gleich sein."

„Du willst die Erde nicht verlassen?"

Tifflor schüttelte den Kopf.

„Auf keinen Fall. Jedenfalls nicht, solange noch jemand außer mir zurückbleiben muß."

„Der andere wäre dann wohl ich", bemerkte Homer G. Adams scherzend. Doch sein Lächeln verlor sich rasch. Ihm widerstrebte es ebenso wie Julian Tifflor, die Menschheit zu täuschen und in falschen Hoffnungen zu wiegen. Er wußte jedoch, daß der Regierung der LFT keine andere Wahl blieb. „Also gut, Tiff. Stimulieren wir die Börse.



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