Das Gold der Maori by Sarah Lark

Das Gold der Maori by Sarah Lark

Autor:Sarah Lark [Lark, Sarah]
Format: mobi
ISBN: 3785760248
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2010-04-24T22:00:00+00:00


Smithers beendete den Abend dann früh - er war der wichtigste Gast, aber es gelang ihm nicht, die Honoratioren von Russell vom Bau einer Verbindungsstraße nach Auckland zu überzeugen. Der Ingenieur wirkte fahrig und unkonzentriert.

»Als ob er noch was vorhätte«, meinte Busby verwundert zu seinen Freunden, mit denen er im Herrenzimmer einen letzten Drink nahm. »Komischer Kauz, vielleicht ist es besser, wir suchen uns einen anderen!«

Warum war ihm das bloß nicht schon früher eingefallen? Lizzie dachte müßig darüber nach, während sie ihre letzten Arbeiten verrichtete. Ruiha und die anderen zogen dann erfreut mit einem Teil der Essensreste für ihre Familien ab. Die Köchin war da großzügig, Mrs. Busby kontrollierte sie kaum.

Lizzie dagegen schlich in ihr Zimmer. Sollte sie ein Bündel mitnehmen? Sollte sie sicherheitshalber fliehen, nachdem sie Smithers befriedigt hatte? Aber wohin? Sie liebte ihre Arbeit bei den Busbys! Dennoch packte sie rasch ein Kleid zum Wechseln und etwas Unterwäsche ein. Sie hatte Smithers die ganze Nacht versprochen.

Wenn er darauf bestand, würde sie gleich anschließend zum Dienst bei den Busbys erscheinen müssen.

Martin Smithers wartete schon an der Hintertür der Pension, als Lizzie vorsichtig klopfte. Es gelang ihm auch problemlos, sie ungesehen von der Wirtin auf sein Zimmer zu schmuggeln, was Lizzie aufatmen ließ. Sie hätte sich zu Tode geschämt, wenn sie von der würdigen älteren Dame, die dieses ordentliche Hotel führte, mit einem Gast ertappt worden wäre! Smithers ließ ihr dann kaum Zeit, ihr Kleid auszuziehen, obwohl er es äußerst erregend fand, dass sie anschließend nur noch ihr Schürzchen trug. Lizzie, die befürchtet hatte, er würde ihr die Sachen vom Leibe reißen, dankte ihrem Glück noch einmal. Vielleicht ging alles ja wirklich noch glimpflich vorbei, und möglichst ohne Schwangerschaft! Lizzie hatte längst aufgehört, ihren Monatszyklus zu verfolgen, hoffte aber, im Moment nicht in den allergefährlichsten Tagen zu stecken. Dennoch würde sie hinterher eine Spülung vornehmen - sicher war sicher!

Smithers bestand auf seiner Nacht, beanspruchte Lizzie aber wenig. Sie ekelte sich, als er sie mit feuchten Küssen traktierte und immer wieder verlangte, dass sie in ihrem Schürzchen und Häubchen vor ihm knickste und Sätze wie »Es ist angerichtet, Sir!« von sich gab. Aber schmerzhaft waren Smithers Annäherungen kaum, er war eher ein fantasieloser Liebhaber. Lizzie tat trotzdem ihr Bestes, die Nacht für ihn besonders zu machen. Sie hielt ihren Teil des Handels ein und zeigte sich zärtlicher, williger und aktiver als in Campbell Town. Gegen Morgen schlief Smithers dann ein. Lizzie lag noch eine Zeitlang neben ihm wie auf Kohlen. Sie wollte nach Hause. Je eher sie die Essigspülung vornahm, desto besser. Und natürlich wäre auch ein bisschen Schlaf vor der Arbeit schön, Lizzie war todmüde. Auf Ruhe konnte sie jedoch kaum noch hoffen. Es war fünf Uhr, als sie sich wegschlich, und um halb sieben begann sie ihren Dienst.

Lizzie warf einen letzten Blick auf den Mann im Bett, als sie ihr Bündel ergriff und sich leise aus dem Zimmer stahl. Sie hoffte nur, ihn nie wiederzusehen.

Unglücklicherweise war die Pensionswirtin schon wach und mit irgendwelchen Aufräumarbeiten im Küchentrakt beschäftigt. Der Hinterausgang war damit blockiert, aber Lizzie wagte nicht, sich vorne hinauszuschleichen.



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