Collide – Unwiderstehlich by McHugh Gail

Autor:McHugh, Gail
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper Verlag
veröffentlicht: 2014-09-23T00:00:00+00:00

ABGEHAKT

Die Worte waren einfach, das Design schlicht und elegant. Bis auf Gavins rhythmisches Tippen der Einladungskarte auf die Schreibtischplatte war es in seinem Büro vollkommen still. Mittlerweile konnte er nicht mehr sagen, wie oft er sich den Text schon durchgelesen hatte.

Vor uns liegt eine weite Straße … und eine Zukunft voll unendlicher Liebe.

Bitte kommt und feiert mit uns,

EMILY M.COOPER & DILLON R. PARKER,

unsere Verlobung

am Samstag, den 23. September 2012

um 18 Uhr

im DIAMOND ROOM

59. STRASSE WEST NR. 30.

Gastgeber sind Joan und Henry Parker.

Zusagen bitte bis zum 15. September

unter 212–981–1275

Wenn man ganz leise war, hätte man sicher hören können, wie sein Herz in tausend Einzelteile zerriss. Auch wenn Emilys Entscheidung ihn nicht wirklich überraschte, so setzte ihm der Beweis dafür, dass sie die Sache wirklich durchzog, doch sehr zu.

Gavin hatte die Neuigkeit schon vor ein paar Tagen erfahren. Dillon hatte wahnsinnig aufgekratzt am Telefon die Verlobung verkündet und hatte Gavin mit jedem seiner Worte Stück für Stück die Hoffnung und gleichzeitig die Luft zum Atmen geraubt. Während des kurzen Gesprächs, bei dem er seine Freude für die beiden vortäuschen musste, hatte sich Gavin wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde gefühlt. Es gelang ihm sogar, seinem Tonfall ein wenig Enthusiasmus einzuhauchen, was ihn selbst am allermeisten erstaunte. Nachdem er aufgelegt hatte, musste er sich wahnsinnig zusammenreißen, um sein Telefon nicht gegen die Wand zu schleudern. Es war ohnehin schon alles egal. Das Messer steckte bereits viel zu tief in seinem Herzen.

Gavin war so auf die Einladung konzentriert gewesen, dass er Colton gar nicht bemerkt hatte, der ins Büro geschlurft kam. Langsam sah er von der quälenden Botschaft auf und linste hoch zu seinem Bruder, der ihn mit beunruhigtem Gesichtsausdruck ansah. Ihm war völlig klar, was hier vor sich ging. Gavin ahnte, was jetzt gleich kommen würde. Er hatte aber verdammt noch mal keine Lust darauf!

»Da kann man nichts machen, Kleiner. Du musst sie dir …«

»Halt bloß die Klappe, Colton«, fauchte Gavin. »Du hast doch überhaupt keine Ahnung, was mir durch den Kopf geht!«

Colton starrte ihn erschrocken an, die Augenbrauen zusammengezogen.

»Tja, dann hol sie dir, Gavin! Wenn du etwas so unbedingt willst, dann darfst du nicht einfach aufgeben! O nein. Du kämpfst und kämpfst, bis du nicht mehr kannst. Du bist doch schließlich ein echter Blake, da kriegst du so etwas doch hin, oder? Außerdem ist mir in meinem ganzen Leben noch kein hartnäckigerer Bastard begegnet als du, mein Lieber.«

Gavin verschluckte sich beinahe an seinem bitteren Lachen, wägte aber Coltons Vorschlag doch kurz ab. Er könnte sich in Emilys Leben hineindrängen und versuchen, sie umzustimmen. Die Vorstellung, sie in seinem Apartment als Geisel zu nehmen, sie in seinen Armen und in seinem Bett festzuhalten, bis sie einknickte und versprach, für immer ihm zu gehören, wurde mit jeder Minute verlockender … Er wusste, dass sie ihre Gefühle für ihn verdrängte, und verstand auch, weshalb sie das tat. Das Risiko war groß, auf beiden Seiten. Sobald sie beide sich zueinander bekannten, würden sie sich dem Urteil der anderen aussetzen müssen. Aber zusammen würden sie das bestimmt überstehen.

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