[Club der Ermittlerinnen 14] • Das 14. Verbrechen by Patterson James

[Club der Ermittlerinnen 14] • Das 14. Verbrechen by Patterson James

Autor:Patterson, James [Patterson, James]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman-Thriller
ISBN: 9783641237707
Herausgeber: Limes Verlag
veröffentlicht: 2018-07-23T00:00:00+00:00


60 Conklin stellte seinen Wagen direkt vor dem grünen Haus in der Texas Street ab. Schweigend saßen wir einen Augenblick lang unter einer Telefonleitung voller Amseln, dann stiegen wir aus, bückten uns unter dem Absperrband hindurch, durchschnitten das Siegel an der Haustür und rammten sie mit der Schulter auf.

Im Inneren des Mordhauses war kein Anzeichen von Leben mehr zu spüren. Ein muffiger Geruch hing in der Luft, und in den Sekunden, bevor wir das Licht einschalteten, war mir, als könnte ich Marie Calhouns Schreie hören.

Schließlich schlug ich vor, dass wir uns jeweils ein Zimmer vornehmen und versuchen sollten, es völlig unvoreingenommen zu betrachten. Conklin entschied sich für das Kinderzimmer.

Ich nahm die Küche.

Das Erste, was ich sah, waren ein Löffel und eine Schale in der Spüle, darin die Überreste einer Portion Schokoladeneiscreme mit Stückchen. Wer immer das gegessen hatte, es war vermutlich seine letzte Mahlzeit gewesen. Am Kühlschrank waren mit Magneten befestigte blutbespritzte Osterhasenzeichnungen und der Spielplan der Baseballliga zu sehen, und auf dem Fußboden direkt davor die Kreidestriche, die den Fundort von Marie Calhouns Leichnam markierten.

Die Kühlschranktür stand offen, und die Vorräte waren schlecht geworden. Es stank nach vergammeltem Fleisch. Ich warf einen Blick in den Mülleimer, nur für den Fall, dass die Spurensicherung ihn vergessen hatte, aber der Eimer war leer und der Müll im Labor.

Eines der Messer aus dem Messerblock auf dem Küchentresen fehlte, vermutlich das Küchenmesser, das höchstwahrscheinlich benutzt worden war, um Tom Calhoun die Augenlider abzutrennen.

Ich versuchte, meinen eigenen Vorschlag zu beherzigen und so zu tun, als würde ich das alles zum ersten Mal sehen, aber es war unmöglich, die notwendige Distanz zu einem Vierfachmord herzustellen, schon gar nicht zu diesem hier.

Das Wort, das mir immer und immer wieder durch den Kopf hallte, lautete: Warum?

Brady hatte sich laut gefragt, ob Calhoun womöglich zu den Windjacken-Räubern gehört hatte und ob er gewusst hatte, was aus der riesigen Menge an Drogen geworden war, die vermutlich der Anlass für den Überfall auf das Wicker House und die Ermordung der Laborratten gewesen war.

Ich vertraute Bradys Instinkten. Falls Calhoun tatsächlich ein korrupter, krimineller Polizist gewesen war, dann sicherlich nicht der einzige. War es denkbar, dass er mit anderen Beamten zusammengearbeitet hatte? Dass womöglich Swanson, Vasquez, ja, sogar Robertson zu dieser Bande gehört hatten?

Auch Conklin hielt es nicht für ausgeschlossen, dass die Sache im Wicker House und dieser Vierfachmord irgendwie miteinander zusammenhingen. Ich hörte seine Schritte und drehte mich zu ihm um, als er die Küche betrat.

Er sagte: »Linds, da oben gibt es nichts, was uns weiterbringen könnte. Das war eine Hinrichtung, nichts anderes. Nichts, was auf einen Raub hindeuten könnte. Genau wie Clapper gesagt hat: keine Schränke oder Schubladen aufgerissen, alles an Ort und Stelle.«

»Wer hat das getan?«, fragte ich ihn, obwohl die Frage eigentlich eher mir selbst galt.

»Was glaubst du, Linds?«

»Nehmen wir mal an, dass Brady recht hat und Calhoun einer der Windjacken-Räuber war. In dem Scheckpfandhaus mit diesen toten Nachahmern, da war er doch ziemlich aufgekratzt, weißt du noch?«

Conklin nickte.

»Fast so, als wollte er sagen: ›Jippie. Fall geklärt.‹ Vielleicht



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