Charlene und der Kerkermeister: Rotlicht-Reihe (German Edition) by I.D. Belmont

Charlene und der Kerkermeister: Rotlicht-Reihe (German Edition) by I.D. Belmont

Autor:I.D. Belmont [Belmont, I.D.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Edition LeseSpaß
veröffentlicht: 2017-04-26T22:00:00+00:00


Es gab nur einen Mann, mit dem sich Alf Koller nicht anzulegen wagte, und das war Elmar Brem. Das Gerücht ging, dass es zwischen den beiden Mal eine Schießerei gab, die Koller fast das Leben gekostet hatte.

Seither hatte Koller ungeheuer großen Respekt vor Brem. Man nannte Elmar Brem den »Königsluden« von München. Er war besser im Geschäft als Koller, und er hatte seine Finger angeblich nicht nur in der Prostitution, sondern tätigte auch viele andere dunkle Geschäfte. Sogar als Mädchenhändler arbeitete er.

Seine Kunden rekrutierten sich aus den höchsten Kreisen der Gesellschaft: Politiker, Bankiers, Fabrikanten ... Männer mit viel Geld ließen sich von Brem mit Edelnutten versorgen. Geld spielte keine Rolle. Wichtig war Diskretion, und dafür garantierte Elmar Brem.

Auch ihm war zu Ohren gekommen, dass Charlene die talentierteste Nachwuchsnutte von München war. Auch er wollte sie haben, doch seine Geschäftspraktiken unterschieden sich grundlegend von denen seines Konkurrenten.

Er konnte es sich leisten, die Mädchen zu kaufen, die für ihn arbeiten sollten. Und da er nicht kleinlich war, hatte er sich bisher noch mit jedem Zuhälter über den Preis einigen können.

Für ihn waren Dirnen eine Ware. Er kaufte sie ein und bot sie seinen Kunden an, und wenn sie sich abgenutzt hatten, stieß er sie ab und füllte das Angebot mit frischer Ware auf.

Obwohl er wusste, dass Alf Koller sich für Charlene interessierte, traf er sich mit Sven Baltus in einem Lokal am Stachus. Er wirkte wie ein Mann von Welt, war elegant gekleidet und hatte ein selbstsicheres Auftreten, um das Sven ihn beneidete.

Brem war von sich überzeugt und beinhart. Und er brauchte nicht einmal eine so gefährliche Klapperschlange wie Alf Koller zu fürchten.

Sven wäre gern so gewesen wie dieser Mann, dann hätte er keine Probleme gehabt. Aber er hatte welche. Schwer wie Mühlsteine hingen sie an seinem Hals und drohten ihn in die Tiefe zu ziehen.

Elmar Brem hatte ihn zum Essen eingeladen. Das Gespräch verlief sehr kultiviert.

»Ich verachte Alf Koller«, sagte Brem mit herabgezogenen Mundwinkeln. »Er ist zwar gefährlich, aber ein primitiver Mensch. Dieser Mann hat keinen Stil.«

»Ich bin ganz Ihrer Ansicht«, sagte Sven und zündete sich eine Zigarette an.

»Ich verabscheue diese Wildwestmethoden, die Koller anwendet. Unter zivilisierten Menschen kann man auch anders zu einer Einigung kommen. Wozu hat man das Geld erfunden? Mit Geld lässt sich alles regeln. Sie sind Charlenes Lude. Koller möchte Charlene haben, und ich sehe Ihnen an, dass er sich bereits mit Ihnen in Verbindung gesetzt hat.«

Sven tastete nach einem der Pflaster, die in seinem Gesicht klebten. »Gestern Nacht kamen zwei Schläger in Charlenes Wohnung.«

»Er macht es immer noch auf die primitive Tour. Er wird sich nie ändern.«

»Warum sollte er? Bisher hat er ja immer erreicht, was er wollte«, sagte Sven bitter.

»Ich bitte Sie, wir leben doch nicht in einem Räuberstaat. Irgendwann wird Koller an den Falschen geraten. Er wird einem Luden die Nutte wegnehmen, und dieser wird ihn erschießen. Geschäfte, die mit der Kanone abgewickelt werden, gehen nur eine Zeitlang gut. Eines Tages können sie zum Bumerang werden, deshalb ziehe ich die seriöse Variante vor. Alles im Leben hat seinen Preis, und ich bin bereit, ihn zu zahlen.



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