Cato & Macro 10: Die Legion by Scarrow Simon

Cato & Macro 10: Die Legion by Scarrow Simon

Autor:Scarrow, Simon [Scarrow, Simon]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historischer Roman
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2012-02-29T23:00:00+00:00


Kapitel 21

Das blasse Licht des Tagesanbruchs breitete sich am dunstigen Himmel aus. Die undeutlich erkennbaren Gestalten der Legionäre und ihrer Offiziere marschierten aus dem Tempelkomplex heraus und reihten sich hintereinander ein. Hinten stand eine kleine Kolonne von Wagen, um diejenigen Männer aufzusammeln, die den Marsch nicht bis zum Ende durchhielten. Macro und Cato hatten sich aus der Kleiderkammer der Legion eine vollständige Legionärsausrüstung geben lassen und als Rangabzeichen nur ihre von einem Kamm gekrönten Helme behalten. Es war eine Weile her, seit einer der beiden Männer an einem förmlichen Trainingsmarsch teilgenommen hatte. Cato hatte sich an die Ratschläge erinnert, die man ihm als jungem Rekruten gegeben hatte, und seine Stiefel unter den Füßen mit Wolle ausgepolstert. Außerdem lag sein gefalteter Mantel auf der Schulter, um der Tragestange seines Gepäckbündels als Polster zu dienen. Sein Schild, sein Essgeschirr und ein Kleiderbeutel hingen von einer Gabel am Ende der Tragestange herab. Auf der anderen Schulter ruhte ein Speer. Eine volle Trinkflasche und ein Wasserschlauch vervollständigten die Ausrüstung. Er stand neben Macro an der Spitze der Kolonne und versuchte, das Gepäck durch ein paar Beinbewegungen in eine bessere Position zu rücken.

Einige Offiziere standen schon an ihren Plätzen. Die rundlicheren oder älteren Männer betrachteten Macro mürrisch, während ihre professionelleren Kameraden sich bemühten, ihre Belustigung über deren Unbehagen nicht erkennen zu lassen.

»Der Haufen sieht ja ganz munter aus«, meinte Macro grinsend. »Wollen wir mal sehen, wie es ihnen nach den ersten fünf Meilen geht.«

»Vergiss sie«, brummte Cato. »Mach dir lieber Sorgen um mich. Wenn ich nicht durchhalte, ist die ganze Übung umsonst.«

»Du schaffst das schon. Zäh wie altes Stiefelleder, das bist du, dank allem, was ich dir beigebracht habe.«

»Ich würde dich nicht gerne enttäuschen.«

»Und ich würde dir nicht gerne meinen Rebstab auf den Rücken hauen, wenn du schlappmachst.« Macro blickte auf den kleinen, knorrigen Befehlsstab hinunter, den er statt eines Speers trug. Auch die anderen Ausbilder, die die Kolonne begleiten würden, waren mit diesen Schlagstöcken bewaffnet. »So lautet nun mal dein Befehl, Herr. Keine Sonderbehandlung für Offiziere.«

Cato nickte. »Aber du könntest vielleicht in meinem Fall etwas weniger fest zuschlagen.«

»Ach, wenn ich das dir zuliebe täte, würde ich mich verpflichtet fühlen, auch mit einigen dieser fetten Scheißkerle, die da drüben stehen, nachsichtiger umzugehen.« Macro zeigte auf die Offiziere, die ihre Positionen einnahmen. »Übrigens, wo wir gerade von Bummelanten sprechen, wo ist eigentlich Hamedes?«

Cato drehte sich um und blickte zum Tempel. »Da kommt er.«

Der Priester kam rasch auf sie zu und blieb kurz vor ihnen mit einem nervösen Lächeln stehen. »Marschiert ihr Römer immer wie die Maultiere beladen, Herr?«

»Du hältst den Mund, wenn du nicht zum Reden aufgefordert bist«, antwortete Macro streng. »Du bist jetzt in der Armee, Junge. Bis das hier vorbei ist, kannst du deine Priesterwürde vergessen.«

Hamedes war ebenfalls mit der vollen Ausrüstung ausgestattet worden, und Macro kontrollierte, dass alles richtig saß und korrekt befestigt war. »Nicht schlecht«, meinte er. »Der Panzer sitzt gut. Hast du beim Anlegen Hilfe bekommen?«

Hamedes zögerte und nickte dann. »Einer der Männer in der Kleiderkammer hat es mir gezeigt, Herr.«

»Gut. Reihe dich bei den Offizieren ein, wo ich ein Auge auf dich haben kann.



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