Brockmann, S: Mission Hero: Ian - Im Herzen der Gefahr by Im Herzen der Gefahr

Brockmann, S: Mission Hero: Ian - Im Herzen der Gefahr by Im Herzen der Gefahr

Autor:Im Herzen der Gefahr [Gefahr, Im Herzen der]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-06-20T16:00:00+00:00


TEIL ZWEI

CHARLIE FOXTROTT

15. KAPITEL

Donnerstag (drei Tage später)

I an saß immer noch vor seinem Computer, als Phoebe die Treppe herunterkam.

„Guten Morgen“, sagte sie.

Er sah kaum auf. Seine gesamte Aufmerksamkeit war auf den Bildschirm gerichtet. „Wir haben schon Nachmittag.“

Er hatte recht.

„Hast du geschlafen?“, fragte sie. „Ich meine, überhaupt, seit wir hier sind?“

Er trug noch dieselben Sachen, die er angehabt hatte, als sie im Morgengrauen endlich zu Bett gegangen war.

Es war Tag drei dieses kleinen, von Lagerkoller geprägten Safe-House-Abenteuers. Seit sie hier in Miami eingetroffen waren, ging Ian ihr aus dem Weg. Er achtete nicht nur sorgfältig darauf, nicht mit ihr allein zu sein, sondern wich auch jedem ihrer Versuche aus, ein vernünftiges Gespräch mit ihm zu führen.

Seine Konversation beschränkte sich auf die Bitte, Akten zu überprüfen, und sich dafür bei ihr zu bedanken.

Phoebe wusste inzwischen mehr über den Stamm der Kazaken und darüber, wie das internationale Recht mit denen verfuhr, die keine anderen Gesetze als ihre eigenen anerkannten.

Sie hatte außerdem viel Zeit damit verbracht, Recherchen über den „Stamm“ der Dellarosas anzustellen. Dabei hatte sie entdeckt, dass sowohl Manny als auch Davio wahre Meister darin waren, Strafverfahren abzubiegen. Die Staatsanwälte fanden nie jemanden, der bereit war, gegen sie auszusagen. Selbst Verurteilte, die Jahrzehnten im Gefängnis entgegensahen, konnten nicht zu Aussagen bewegt werden. Welches System die Dellarosas auch installiert haben mochten, damit diese Art von Loyalität und Stillschweigen gewährleistet blieb: Es schien unerschütterlich.

Als Ian nun schließlich aufschaute, zuerst Phoebe musterte und sich danach umsah, registrierte er offenbar, dass sie allein waren. Sein kurzes Erschrecken überspielte er schnell mit jenem höflichen Lächeln, das sie inzwischen hasste.

„Tut mir leid“, erwiderte er, auf den Computer deutend. „Ich bin gerade mitten in einer …“

„Natürlich“, entgegnete sie und lief in die Küche, um sich Kaffee zu holen. Die Uhrzeit spielte dafür nie eine Rolle, denn es gab stets frischen Kaffee. „Entschuldige, mach ruhig weiter.“

Sie konnte sich wirklich nicht beklagen. Immerhin war sie diejenige, die darauf gedrängt hatte, dass ihre Beziehung rein freundschaftlicher Natur blieb. Und Ian war sicher nicht unfreundlich.

Er nutzte bloß seine volle Konzentration für die bevorstehende Aufgabe, um Phoebe auf Distanz zu halten.

Sicherheitsabstand im sicheren Unterschlupf.

Phoebe war nach drei Tagen des Eingesperrtseins ziemlich überzeugt davon, dass es in einem Safe House des FBI in Miami nicht anders war als in einem Safe House des FBI sonst wo auf der Welt.

Das Haus an sich war komfortabel eingerichtet. Es hatte genügend Betten, eine Küche zum Kochen sowie ein großes kombiniertes Wohn- und Esszimmer, das Ian zu seiner Kommandozentrale gemacht hatte.

Es gab darüber hinaus reichlich Vorräte und Computer, zusätzlich zu den Waffen und der Ausrüstung, die Ian aus dem Kontaktpunkt Zebra mitgenommen hatte.

Die Jalousien und Vorhänge waren fest geschlossen, sodass im Haus ständig Licht brannte und kein Sonnenstrahl hereinfiel. Dadurch entstand eine Atmosphäre, die vage an ein Kasino in Las Vegas erinnerte. Miamis legendäre Luftfeuchtigkeit und die Hitze stellten wegen der gut funktionierenden Klimaanlage kein Problem dar. Tatsächlich war die Anlage so hoch eingestellt, dass Phoebe stets einen Pullover griffbereit hielt.

Wenigstens hatte sie einen Pullover. Und nicht nur das, sondern



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