Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) by Fforde Katie

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) by Fforde Katie

Autor:Fforde, Katie [Fforde, Katie]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Bastei Luebbe
veröffentlicht: 2011-07-21T22:00:00+00:00


Am Nachmittag mussten die Teilnehmer längere Texte schreiben. Diese sollten nach dem Abendessen in der Bar vorgelesen und diskutiert werden.

Nach dem Mittagessen meinte Dermot, dass er alle später noch in der Bar zu einem kleinen Umtrunk vor dem Essen sehen wollte.

Laura ging auf ihr Zimmer, um zu arbeiten, und versuchte, nicht enttäuscht zu sein. Sie hatte wegen des Festivals ziemlich viel zu tun – zum einen musste sie alle Autoren zu Ruperts Pre-Festival-Dinner einladen – und sie hatte außerdem versprochen, eine von Tracys Liebesromanen zu lesen. Sie wollte ihn Dermot nur zeigen, wenn Laura ihn für fantastisch hielt.

Der Nachmittag verging wie im Fluge, und sie fand nur Zeit für einen Becher Tee an ihrem Schreibtisch, obwohl sie bei einem Blick aus dem Fenster entdeckte, dass die anderen alle draußen auf der Wiese in der Sonne lagen und sich unterhielten, zweifellos über das Schreiben.

Sie duschte schnell und kam etwas zu spät und mit noch feuchtem Haar in die Bar.

»Hey, Laura! Sie hinken mindestens drei Drinks hinterher«, meinte Samantha. »Was kann ich Ihnen holen?«

»Oh, eine Weißweinschorle bitte.«

»Ach, du meine Güte! Jetzt trinken Sie doch was Anständiges!« Samantha machte sehr deutlich, was sie von Lauras Wahl hielt. »Nehmen Sie den Wein wenigstens pur.«

Laura lachte. »Wenn ich dazu noch ein Wasser bekommen kann. Ich trinke sonst nicht regelmäßig.«

»Da habe ich aber etwas anderes gehört«, sagte Dermot, und seine Augen glitzerten gefährlich neckend.

»Ach ja?«, gab sie unbekümmert zurück. »Also, ich kann mir wirklich nicht denken, wo du das gehört haben willst.« Dann fragte sie sich, ob es falsch war anzunehmen, dass er niemandem von ihren Erlebnissen in Irland erzählen würde.

Jemand berührte sie am Ellbogen. Es war Tracy, die Frau, deren Roman Laura den ganzen Nachmittag über gelesen hatte. »Oh, gehen wir irgendwohin, wo wir uns in Ruhe unterhalten können«, sagte sie. »Ich hole nur schnell meine Getränke.« Sie war erleichtert, eine Entschuldigung zu haben, das Thema zu wechseln.

»Und?« Tracy war so unsicher, dass Laura sie hastig beruhigte.

»Ich konnte es gar nicht weglegen! Ich habe meine andere Arbeit zuerst erledigt und gedacht, ich lese ein Stück, damit ich Ihnen etwas sagen kann, aber ich konnte nicht aufhören zu lesen!«

Dermot war fantastisch mit den Teilnehmern an der Bar. Er gab den ganzen Abend die Getränke aus und hörte sich mit offensichtlichem Respekt und Freundlichkeit alle ihre Kommentare an, und er signierte sogar die Exemplare seiner Bücher, die zwei der Teilnehmer ihm schüchtern reichten. Er war besonders nett zu den beiden älteren Frauen, denen die Dreistigkeit der jungen, hübschen Überflieger fehlte. Das war eine Seite von ihm, die Laura noch nicht oft gesehen hatte und die ihr gefiel.

»Es ist nicht leicht, die Zeit zum Schreiben zu finden«, meinte Tracy, die seit ihrem Gespräch mit Laura viel selbstbewusster war. »Vor allem, wenn man kleine Kinder hat. Das Schreiben kann manchmal so schwelgerisch sein.«

»Wenn es gut für dich ist, ist es gut für die Familie«, erklärte Helen. »Davon bin ich wirklich überzeugt. Man kann keine gute Ehefrau und Mutter sein, wenn man dafür die eigene Kreativität unterdrücken muss. Stimmt es nicht, Dermot?«

Er lächelte und schüttelte den Kopf.



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