Blutrote Nächte by Sharon Page

Blutrote Nächte by Sharon Page

Autor:Sharon Page [Page, Sharon]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-10T00:00:00+00:00


13. KAPITEL

Ihr Blut strömte aus ihr heraus. Ihr war schwindelig. Panische Angst stieg in ihr auf. Sie schlug ihn, kratzte ihn, schrie ihn an, aber er reagierte nicht. Sie starb, und ihm war es egal. Er hörte einfach nicht auf. Alles, was er wollte – was er jemals gewollt hatte – war ihr Blut …

Vivienne fuhr im Bett hoch. Das Laken rutschte von ihrer Brust, und sie stellte fest, dass sie ihr grünes Kleid trug. Es war voll Schmutz und Staub. Sie hatte auch noch ihre Schuhe an, als hätte jemand sie in größter Eile ins Bett gelegt. Von irgendwoher kamen drei leise Schläge einer Uhr, und Sonnenschein drang durch einen Spalt in den geschlossenen Vorhängen. Wo war sie?

Dann entdeckte sie kleine rote Wundmale an ihrem Handgelenk. Ihr Traum war kein Traum gewesen. Es war wirklich geschehen.

Sie strich ihr wirres Haar zurück und versuchte, sich zu erinnern. Sie wusste noch, dass sie Heaths Stimme in ihrem Kopf gehört hatte und ihr in ein Lagerhaus gefolgt war. In einen Raum, in dem es rasch immer heller wurde. Dann hatte sie ihm ihr Blut angeboten, um ihn zu retten, und er hatte nicht aufgehört zu trinken. Sie hatte sich gewehrt, aber er war viel zu stark. Fast hätte er sie getötet. Der einzige Mann, von dem sie geglaubt hatte, sie könne ihm vertrauen.

Bei diesem Gedanken wurde ihr übel. Und ihr Herz tat weh.

Aber er war ein Vampir. So sehr sie auch versucht hatte, diese Tatsache zu ignorieren, es war nun einmal so. Er hatte ihr Blut geschmeckt und die Beherrschung verloren … Vivienne stieg aus dem Bett. Denk an die Dinge, die jetzt getan werden müssen. Während sie die nutzlosen Tränen fortblinzelte, machte sie sich daran, festzustellen, wo sie war. Dies war kein Zimmer in Dimitris Haus. Wenn sie eine Gefangene des Vampirrats gewesen wäre, hätte man sie in eine Zelle gebracht. Es blieb nur noch Heaths Zuhause übrig – sie musste in seinem Haus sein.

Anders als in Dimitris Haus herrschte hier tagsüber keine Totenstille. Vivienne trat hinaus auf den Flur. Ein Hausmädchen mit einem Staubwedel hastete den Korridor entlang. „Warten Sie.“

Das Mädchen wandte sich um. Ihre braunen Augen waren weit aufgerissen, und sie versank in einem Knicks. „Oh, Ma’am, ich wusste nicht, dass Sie wach sind. Wünschen Sie …?“

„Lord Blackmoor. Wissen Sie, wo er sich aufhält?“

„In der Bibliothek nehme ich an, Ma’am.“

Und dort fand sie ihn. Sein Krawattenknoten war gelöst, und er trug immer noch seine zerrissenen, blutgetränkten Kleider. Mit leerem Blick starrte er hinunter auf seine dreckigen Stiefel.

„Vivi? Geht es dir gut?“

Der Schmerz in seinen silbrig grünen Augen überraschte sie. Nie zuvor hatte ein Mann sie angesehen, als sei er bereit, sich sein Herz für sie aus der Brust zu schneiden. Sie fand keine Worte – also nickte sie.

Wie ein dahinhuschender Schatten sprang er von seinem Stuhl auf und durchquerte das Zimmer. Er ließ sich vor ihr auf die Knie fallen. „Vivi, es tut mir so leid.“ Seine raue Stimme klang verzweifelt. „Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte.“

„Du bist ein Vampir.



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