Blanche - Die Versuchung by Jane Christo

Blanche - Die Versuchung by Jane Christo

Autor:Jane Christo
Die sprache: deu
Format: mobi
Herausgeber: Sieben Verlag
veröffentlicht: 2012-09-26T13:52:07+00:00


Scharlachrot, Purpurrot, Feuerrot – Blutrot.

Zorniges Rot in allen Nuancen, allerdings sah Beliar es mit seinem Geruchssinn. Schon bevor sie die Suite betreten hatte, witterte er das moschusartige Testosteron an ihr, als hätte sie sich darin gewälzt. Doch sie roch nicht nach Lüge, einem schlammigen Braun, also war sie sich keines Betrugs bewusst. Dennoch beruhigte ihn das nicht, sondern brachte ihn noch mehr auf. Womöglich war sie es gewohnt, zu lügen, sodass er es nicht an ihr wahrnahm.

Er konnte nicht klar denken, der Geruch wirkte buchstäblich wie ein rotes Tuch auf seine benebelten Sinne, und er war das Tier, das seinen Urinstinkten folgte. Ein Mensch würde es für beißenden Brandgeruch halten, dichter Rauch, der in der Nase brannte. Er musste diesen Gestank loswerden, der seiner Gefährtin wie ein Brandmal anhaftete. Er geriet so sehr in Rage, dass er kurz davor stand, die Gewalt über das Monster in sich zu verlieren. Es war Blanches Angstgeruch, der ihn zurückhielt. Beliar kam sich wie ein Hochseeschiff vor, das er bei dichtem Nebel durch eine Meerenge navigieren musste. Er kannte den tückischen Kanal, wusste um die Untiefen. Doch das Meer veränderte den sandigen Untergrund täglich durch Gezeiten und Stürme. Er konnte jederzeit auf Grund laufen, darum zog er die Notbremse. Er musste sich nähren, um sich wieder in den Griff zu bekommen, doch Blanches Angst schreckte ihn ab, sie schmeckte bitter.

Früher hatte ihn so etwas nicht gestört, doch bei seiner Bàn Lumez war das etwas anderes. Niemals durfte sie sich fürchten, schon gar nicht vor ihm.

Er konzentrierte sich auf den goldenen Schimmer zwischen all dem Rot, suchte nach Blanches lieblichem Mirabellenduft. Als er ihn fand, war es wie eine Erlösung. Der stinkende Stoff war fort, und es wurde leichter, seinen Sinnen ein neues Ziel zu bieten. Ihr Duft intensivierte sich. Mirabellen, Sonne und … Honig. Blanches Lust gab den Ausschlag und legte den Hebel um. Statt Rot füllte nun ihr Gold-Violett seinen Geist, verdichtete sich, bis er nur noch Augen für ihren Amethystblick hatte, der einen weichen Ausdruck annahm.

Als er spürte, dass sie für ihn bereit war, ließ er seiner aufgestauten Energie freien Lauf, ihre Miene fest im Blick. Seine Welt verengte sich auf zwei winzige Punkte, violette Seen im Antlitz seiner wunderschönen Gefährtin. Ohne nachzudenken ließ er los und wurde im selben Moment von ihrer Lebenskraft erfasst. Er versank in ultraviolettem Licht, tauchte immer tiefer, und trank. Ihre einzigartige Energie durchströmte ihn, reinigte seine tiefe Schwingung, hob sie an, bis er sich leichter fühlte, frei. Die dunklen Fesseln, die ihn eben noch in den Abgrund stürzen wollten, waren fort, und er begriff, welcher Macht er ausgeliefert war.

Der unkontrollierte Zorn hatte Saetan Zugriff auf seinen ehemaligen Seneschall ermöglicht, und diesen beinahe in einen Blutrausch gedrängt. Er hatte Beliars Wut genutzt, sie verstärkt, um ihn einmal mehr fallen zu sehen. Doch er hatte nicht damit gerechnet, wie stark Blanches Einfluss auf seinen einstigen Erzdämon war.

Nachdem er sie wiederholt zum Höhepunkt gebracht hatte und er, gestärkt von ihrer Leidenschaft, wieder klar denken konnte, wurde ihm schlagartig bewusst, dass sie nicht vor ihm geflohen war.



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