Black Dagger 11 - Blutlinien by J. R. Ward

Black Dagger 11 - Blutlinien by J. R. Ward

Autor:J. R. Ward [Ward, J. R.]
Format: epub
veröffentlicht: 2010-09-10T22:00:00+00:00


»Im Sinne von >auf der Stellen«

Rehv lächelte ruhig, als sein Handy klingelte. »Das passt ja perfekt. Mein Taxi ist da. War mir ein Vergnügen, mit euch Geschäfte zu machen, Gentlemen. Bis demnächst.«

Er trat um Phury herum, nickte Z zu und klemmte sich das Handy ans Ohr, während er sich mit seinem Stock von dannen machte. Seine Schritte verhallten, und dann war da nur noch sehr viel Stille. Phury beantwortete die Frage, bevor sein Bruder sie überhaupt stellen konnte. »Ich bin gekommen, weil du meine Anrufe nicht angenommen hast.«

Er streckte ihm die SIG mit dem Kolben voran entgegen. Zsadist nahm sie an, überprüfte die Kammer, steckte sie dann ins Holsten

»Ich war zu sauer, um mit dir zu sprechen.«

»Aber ich habe gar nicht unseretwegen angerufen. Ich habe vorhin Bella im Esszimmer gefunden. Sie wirkte sehr schwach, also habe ich sie ins Bett verfrachtet. Ich glaube, es wäre gut, wenn Jane ihr einen Besuch abstatten würde, aber das liegt natürlich bei dir.«

Aus Zsadists Gesicht wich alle Farbe. »Hat Bella gesagt, dass etwas nicht in Ordnung ist?«

»Es war alles okay, als sie sich hingelegt hat. Sie meinte, sie hätte nur zu viel gegessen. Aber ...« Vielleicht hatte er Unrecht mit den Blutungen? »Ich glaube wirklich, Jane sollte mal -«

Ohne das Ende des Satzes abzuwarten raste Zsadist los, seine schweren Stiefel dröhnten durch den leeren Flur, das donnernde Geräusch hallte in der leeren Klinik wieder.

Phury folgte ihm gemächlich. Er dachte an seine Rolle als Primal, stellte sich vor, er würde mit derselben Besorgnis und Hast und Verzweiflung zu Cormia eilen. Gott, er sah sie so klar und deutlich vor sich ... sie mit seinem Baby in sich, er dauernervös, genau wie Z.

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Er blieb stehen und spähte in ein Krankenzimmer.

Wie sein Vater sich wohl gefühlt hatte, während er an der Seite seiner Mutter stand, als diese ihm zwei gesunde Jungen gebar? Wahrscheinlich war er selig vor Glück gewesen ... bis Phury herausgeschlüpft und das Übermaß an Segen gewesen war.

Geburten waren in so vielerlei Hinsicht ein totales Glücksspiel. Während Phury weiter auf den gesprengten Aufzug zulief, dachte er, ja, seine Eltern hatten vermutlich von Anfang an geahnt, dass zwei gesunde Söhne zu einem Leben voller Leid und Kummer führen würden. Sie waren strikte religiöse Anhänger des auf Gleichgewicht basierenden Wertesystems der Jungfrau der Schrift gewesen. In gewisser Weise waren sie vermutlich nicht überrascht gewesen, als man Z verschleppte, denn das hatte die Balance wiederhergestellt.

Vielleicht hatte sein Vater deshalb die Suche nach Zsadist eingestellt, nachdem er erfahren hatte, dass die Kinderfrau gestorben und der verlorene Sohn in die Sklaverei verkauft worden war. Vielleicht hatte Ahgony begriffen, dass seine Anstrengungen Zsadist nur noch tiefer verdammen würden - dass sein Bestreben, den Entführten zurückzuholen, den Tod der Kinderfrau verursacht und nicht nur schlimme, sondern ganz unerträgliche Folgen nach sich gezogen hatte.

Vielleicht hatte er sich selbst die Schuld daran gegeben, dass Zsadist zum Sklaven geworden war.

Das konnte Phury so gut nachvollziehen.

Er betrachtete das Wartezimmer, das so verwüstet und demoliert war wie eine Kneipe nach einer Massenschlägerei.

Er dachte an Bella und ihre riskante Schwangerschaft, und machte sich Sorgen, ob der Fluch schon verbraucht war.



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