Bis dass der Tod uns scheidet: Berühmte Paare zwischen Macht und Liebe (B00GGH83K0) by Guido Knopp

Bis dass der Tod uns scheidet: Berühmte Paare zwischen Macht und Liebe (B00GGH83K0) by Guido Knopp

Autor:Guido Knopp [Knopp, Guido]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955302634
Herausgeber: Edel:eBooks
veröffentlicht: 2013-11-29T05:00:00+00:00


AN DEM SCHICKSALSTRÄCHTIGEN TAG, ALS GRACE KELLY ZUM ERSTEN MAL SEINE HOHEIT FÜRST RAINIER III. VON MONACO, TREFFEN SOLLTE, ging alles schief. Die Filmdiva war am Morgen des 6. Mai 1955 rechtzeitig aufgestanden, um sich in ihrem Hotelzimmer in Cannes zurechtzumachen. Doch als sie frisch geduscht und mit triefend nassen Haaren den Föhn anstellen wollte, passierte nichts. Ein Streik hatte in Frankreich den Strom lahm gelegt. Deshalb ließ sich auch das vornehme Kostüm, das sie für den Anlass ausgesucht hatte, nicht bügeln. Schließlich band sie ihr nasses Haar zu einem einfachen Knoten zusammen und entschied sich für das einzige Kleid, das nicht zerknittert war: ein schwarzes, mit auffällig großen, rot-grünen Rosen bedrucktes Kleid mit weitem Rock, das beim Gehen laut raschelte. »Es war ein grässliches Taftkleid, in dem ich aussah wie eine Birne«, vertraute sie einer Freundin an. Dann drohte das Treffen zu scheitern, weil das Hofprotokoll einen Hut vorschrieb, Grace aber keinen dabei hatte. Schließlich behalf sie sich mit einem Kranz künstlicher Blumen, den sie kunstvoll im Haar drapierte. Auf der zweistündigen Fahrt nach Monaco verursachte der Wagen, in dem Grace Kelly saß, zu allem Überfluss einen kleinen Auffahrunfall, von der Fahrt auf der kurvenreichen Straße wurde ihr übel, und als die Diva mit ihrem Gefolge endlich – aber trotz allem pünktlich – um drei Uhr nachmittags im Palast eintraf, war der Fürst noch nicht da.

Eigentlich hatte Grace Kelly kein Bedürfnis verspürt, den Fürsten von Monaco kennen zu lernen. Das Treffen war arrangiert worden. Sie hatte sich erst nach einigem Zögern entschlossen, überhaupt in diesem Mai 1955 an die Côte d’Azur zu reisen, um einer Einladung zu den Filmfestspielen in Cannes nachzukommen. Zu diesem Zeitpunkt war die 26 Jahre alte Schauspielerin bereits ein Star. Grace Kelly hatte neun Filme gedreht und war im vergangenen Jahr mit dem Oscar ausgezeichnet worden. Im Zug nach Cannes hatte sie zufällig ihre Schauspielerkollegin Olivia de Havilland und deren Ehemann Pierre Galante, Reporter der französischen Zeitschrift Paris Match, getroffen. Für Galante war das Zusammentreffen ein Glücksfall. Erst einige Tage zuvor war in seiner Redaktion die Idee geboren worden, die Leinwandkönigin Grace Kelly für eine Fotoserie mit dem Fürsten von Monaco zusammenzubringen. Die Zustimmung des Palastes von Monaco zu dieser Inszenierung lag bereits vor, denn eine von den Medien begleitete Begegnung mit einer Hollywood-Schönheit bedeutete Werbung für den kleinen Staat, und für Fürst Rainier gehörten solche Empfänge zu seinen Pflichten als Landesherr. Auch Grace Kelly musste während der Filmfestspiele Pressetermine wahrnehmen. Den in Monaco versuchte sie jedoch abzuschlagen, weil sie am gleichen Nachmittag bei einem Empfang in Cannes erwartet wurde. Als aber der Termin mit dem Fürsten um eine Stunde vorverlegt wurde, sagte sie schließlich doch zu.

Nun stand sie hier vor dem mittelalterlichen Gemäuer des Palastes von Monaco und musste erfahren, dass der Fürst sich verspäten würde. Als ein Hofangestellter eine Führung anbot, stimmte Grace bereitwillig zu. So oft bot sich der Amerikanerin nicht die Gelegenheit, einen Wohnsitz alten europäischen Adels zu besichtigen. Staunend stieg sie die geschwungene Treppe zur Herkulesgalerie hinauf, bewunderte die Fresken



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