Bigfoot Crank Stomp: Extreme-Horror (German Edition) by Erik Williams

Bigfoot Crank Stomp: Extreme-Horror (German Edition) by Erik Williams

Autor:Erik Williams [Williams, Erik]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783902802866
Herausgeber: Voodoo Press
veröffentlicht: 2015-04-08T22:00:00+00:00


Manny

Er drückte Chris’ Hand, Blut sickerte dazwischen hervor. Er wünschte, er könnte sagen, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Zu gerne hätte er seinem Aufklärer, seinem Freund, gesagt, dass es nur ein Kratzer war. Doch die Schreie erstickten die Worte, bevor sie entstehen konnten.

Chris hielt gerade noch lange genug durch, um zu sagen: »Mister, geht’s Ihnen gut?«

Nein, doch das hatte er nicht gesagt.

»Mister, geht’s Ihnen gut?«

Das war nicht Chris’ Stimme. Nicht einmal eine männliche Stimme. Es war die einer Frau, ganz sicher. Aber da lag doch Chris auf dem Boden, sterbend. Er sprach wie eine Frau.

»Mister, Sie sollten hochbekommen, bevor das Monster aus den Wäldern kommt.«

Monster? Was?

Die Kreatur. Bigfoot. Er war ihm gefolgt. Gefolgt bis –

Manny blinzelte, der pochende Schmerz tobte noch in seinem Schädel. Er erstreckte sich bis hinunter zu seinem Kiefer. Selbst seine Zähne taten ihm weh. Er fasste sich an die Stelle, wo er getroffen wurde. Verfilzte Haare und Blut.

Aber du bist am Leben, schaffte er zu denken. Komm hoch, Marine.

Seine Sehkraft verbesserte sich von kaum erkennbar zu unscharf. Eine Frau kniete über ihm. Nicht jung, aber auch nicht alt. Nicht schön und auch nicht hässlich. Müde. Sie sah sehr müde aus.

»Mister, wir müssen weiter.«

Manny hustete und setzte sich auf. Er umklammerte immer noch sein Gewehr. Die Frau war nicht so dumm gewesen, es ihm abzunehmen. Gut für sie. Obwohl er eigentlich keinen Zweifel daran hatte, dass die alten Reflexe wiederkommen würden. Er bezweifelte auch, ob er überhaupt in der Lage gewesen wäre, sie zu kontrollieren. Der Schlüssel zum Überleben eines Scharfschützen war dessen Gewehr. Niemand hatte darauf Einfluss. Niemals.

Er hob es aus dem Schmutz und legte es auf seinen Schoß, dann musterte er seine Umgebung. Immer noch dunkel. Der Mond hatte sich kein Stück bewegt. Muss wohl 20 Minuten oder so weg gewesen sein.

»Haben Sie es gesehen?«, fragte er, dabei zuckte er zusammen, als die Schmerzen von seinem Kinn bis ins Ohr schossen. Das war die Frau, die mit dem Typen beim Feuer stand. Kurz bevor er umgekippt war.

»Es gesehen? Es hat mich fast getötet.«

»Wie sind Sie davongekommen?«

»Auf einem Baum geklettert.«

»Es verschwand? In welche Richtung?«

»Es ist nicht wirklich weg.«

»Was meinen Sie damit?«

Sie erzählte ihm die Geschichte von dem Meth-Dealer namens Russell und der Tasche mit dem Geld. Dem Geld und den Tüten voller Meth, denen sie es zu verdanken hatten, dass die Kreatur umgekippt war.

»Sie wollen damit sagen, Bigfoot ist ein Meth-Süchtiger?« Manny musste kurz schwer schlucken, doch wenn das stimmte, würde es eine Menge erklären, was die Hütte und den ständigen Lärm des Animal-Planet-Kanals betraf.

»Es ist wahr.«

»Und er ist ohnmächtig?«

»Ja.«

»Wie weit ist er weg?«

»Bin mir nicht ganz sicher. Aber so lange war ich nicht unterwegs. Etwa fünf Minuten.«

Manny nickte, er fing an, nachzudenken. »Also entgegengesetzt zu der Richtung, in der Sie gerade knien?«

»Ja. Können wir gehen?«

»Der Mann, der bei Ihnen war, wo ist der jetzt?«

»Ich scheiß auf den Kerl.«

»Er ist doch auch davor weggelaufen, richtig?«

»Ja, verdammt.«

Manny stand auf. Er war zwar noch wackelig auf den Beinen, schaffte es aber, stehen zu bleiben. Das Gewehr in seiner linken Hand, musterte er nochmals den Wald um sie herum.



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