Beast Lovers: Gestaltwandler Romance (German Edition) by Inka Loreen Minden

Autor:Inka Loreen Minden [Minden, Inka Loreen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-11T23:00:00+00:00

Bonusstory – Zac und Cassy

»Hast du schon genug von der Party, Cassy?«, fragt mich Tara, als ich den Gemeinschaftsraum kurz vor Mitternacht verlassen will. An der Tür passt sie mich ab und tritt mit mir hinaus in den dunklen Flur.

»Ich will kurz nach Zac sehen.« Er ist nicht auf die Feier gekommen, und irgendwie tut er mir leid, weil er mit seiner Meinung so oft auf Unverständnis trifft. Er steht eben noch für die alten Werte und Regeln ein. Ich finde sie auch nicht alle gut, genau wie Nate, jedoch kann ich mir vorstellen, wie schwer es für Zac sein muss, nur die zweite Geige zu spielen. Der Alpha in ihm ist stark. Nach dem Kampf und Streit mit seinem Bruder gestern, hat er sein Zimmer nicht mehr verlassen. Offenbar schmollt er noch immer, obwohl sich Nate bei ihm entschuldigt hat.

Unser Alpha hat seine Gefährtin offiziell ins Rudel eingeführt, und die beiden haben ihren Bund vor allen erneuert, ähnlich einer Hochzeitszeremonie. Immer noch wird ausgelassen gefeiert, man hat Hazel aufgenommen und ich mag sie jetzt schon. Sie ist natürlich, sagt, was sie denkt, bietet Nate die Stirn und respektiert dennoch, dass er das Sagen hat. Die beiden werden gut harmonieren.

Tara seufzt wehmütig und schaut auf die geschlossene Tür. »Ich bin gespannt, ob Tia und ich zu ihnen ins Bett kommen dürfen. Nate ist solch ein fantastischer Liebhaber.«

»Das kann ich nicht beurteilen«, sage ich, und Hitze schießt mir ins Gesicht.

Mit neunzehn Jahren bin ich die jüngste ungebundene Frau im Rudel, die sich Nate als Alpha bisher ins Bett holen durfte. Und er hat mich geholt, doch es ist nicht viel passiert.

»Du stehst wohl mehr auf Zac, hm?« Tara schaut mich mit gerunzelter Stirn an. »Ich habe bemerkt, wie du ihn früher angeschmachtet hast. Aber er ist ein hoffnungsloser Fall, Cassy. Du solltest deine Energien nicht an ihm verschwenden. Außerdem hat er nach der ganzen Sache miese Laune.«

»Ich will nur die Verbände wechseln.«

Tara zwinkert, sagt: »Lass dich vom bösen Wolf nicht auffressen«, und eilt zurück zur Party.

Barfuß tapse ich durch das große Haus in den Südflügel der Farm, in dem Zac sein Reich hat. Dort klopfe ich an seine Wohnungstür, doch er antwortet nicht. Ich wittere, dass er hier ist, außerdem höre ich den Fernseher. Den Lauten nach zu urteilen, sieht er sich einen Western an.

Soll ich wirklich seine Wohnung betreten? Was, wenn er schläft?

Dann ist er spätestens seit meinem Klopfen wach.

Nervös wickle ich mir eine blonde Strähne um den Zeigefinger, anschließend streiche ich mein kurzes Sommerkleid glatt. Ach, ich mach es einfach. Wenn ich nicht endlich meine dämliche Schüchternheit ablege und etwas selbstbewusster werde, erfahre ich nie, ob Zac mich mag. Also ob er mich mehr als mag, denn dass ich ihm nicht egal bin, weiß ich. Daher nehme ich all meinen Mut zusammen und trete ein.

In seinem rustikal eingerichteten Wohnraum brennt kein Licht, doch ich erkenne auch so, dass er hier gewütet hat. Bücher liegen auf dem Boden, ein Regal wurde von der Wand gerissen, der Sessel ist umgekippt. Oh je, Zac muss ziemlich sauer gewesen sein.

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